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Über alpine Ressourcen sprechen

31.03.2022 / Veronika Hribernik, CIPRA International
Im Gemeindewald, in der Klimawandel-Werkstatt, im Theaterworkshop zu Nutzungskonflikten: Ende März diskutierten rund 40 junge Menschen aus den Alpenländern in St. Pierre d'Entremont/F über den Umgang mit alpinen Ressourcen. Das transnationale Treffen fand im Rahmen des CIPRA-Projekts Re.sources statt.
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Junge, engagierte Menschen diskutierten in St. Pierre d'Entremont/F über Nutzungskonflikte. (c) CIPRA International

Welche Ressourcen bieten die Alpen? Und welche persönlichen Ressourcen besitzen wir, um diese nachhaltig zu nutzen? Diesen Fragen widmen sich junge Erwachsene aus dem gesamten Alpenraum seit Frühjahr 2020 im von Erasmus+ finanzierten Projekt Re.sources. Von 25. März bis 27. März trafen sie sich in St. Pierre d'Entremont/F, um über Landnutzungskonflikte und Möglichkeiten für positive Veränderungen zu diskutieren.

Holz, Klimakrise und Nutzungskonflikte

«Der frische Blick der jungen Leute aus anderen Ländern kann uns nur bereichern», betont Wilfried Tissot, Bürgermeister von St.Pierre d'Entremont. Er führte die Teilnehmenden durch den Gemeindewald, an dessen Bewirtschaftung Kinder der umliegenden Ortschaften mitarbeiten. Das Holz aus dem Wald wird durch die kontrollierte Herkunftsbezeichnung «Bois de Chartreuse» in Wert gesetzt. Workshopleiterin Virginie Berthebaud möchte, «dass die jungen Menschen die globalen Herausforderungen der Klimakrise verstehen». Mit dem Klimapuzzle (La Fresque du Climat) lernten die Teilnehmenden die wesentlichen Ursachen und Zusammenhänge des Klimawandels kennen.

Beim Theaterworkshop der Compagnie Canopée stand der Nutzungskonflikt rund um einen geplanten Freizeitpark im Chambaran-Wald im Mittelpunkt, der in Frankreich bis 2020 für Diskussionen zwischen Lokalpolitik, Bauträger:innen und Umweltschützer:innen sorgte. «Es war sehr interessant, mögliche Lösungen für diesen Konflikt zwischen Wirtschaft und Ökologie zu finden», meint dazu Erica Rodigari aus Italien. Für Mirjam Jakob aus Deutschland wurde beim Workshop klar, wie verschiedene Interessen, Perspektiven und Bedürfnisse bei solchen Konflikten aufeinandertreffen: «Wenn die verschiedenen Akteur:innen nicht mehr miteinander sprechen, kommt es zu eingefahrenen Situationen.» Christina Thanner, Projektleiterin bei CIPRA International, resümiert die Diskussionen so: «Nicht jene, die am meisten Einfluss, die lauteste Stimme oder den längsten Atem haben, sollten über den Umgang mit unseren Ressourcen bestimmen. Wir müssen dringend lernen, so miteinander zu sprechen, dass wir Lösungen für alle finden.»