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Trauer um Wolfgang Burhenne
Wolfgang Burhenne, Jahrgang 1924 hatte einen bewegten Lebenslauf. Als junger Mann wurde er 1941 zur Wehrmacht eingezogen und kurze Zeit später 1942 im Standortlazarett Dachau verhaftet und in das KZ-Dachau in Einzelhaft verbracht, weil er KZ-Häftlinge unterstützt und Waffen für den Untergrund beschafft hatte. Er überlebte 37 Monate Haft in Dachau und anderen Lagern. 1945 begann er ein Studium der Forstwissenschaft in München. Er ist Mitbegründer zahlreicher renommierter Umweltorganisationen:
- 1948 International Union for the Protection of Nature (IUPN), seit 1956 IUCN
- 1949 Schutzgemeinschaft Deutsches Wild
- 1952 Internationale Alpenschutzkommission (CIPRA).
- 1952 Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft
- 1961 WWF
- 1969 international Council of Environmental Law
Burhenne war an der Entstehung und Verhandlung zahlreicher umweltvölkerrechtlicher Vereinbarungen beteiligt. So etwa beim Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), der Bonner Konvention (CMS) und der Alpenkonvention. Er war Vorsitzender des Internationalen Rats für Umweltrecht.
Den Alpen blieb Wolfgang Burhenne zeit seines Lebens treu, beispielsweise als Vertreter der Weltnaturschutzunion (IUCN) in den Gremien der Alpenkonvention. Dort wurde er als hervorragender Kenner des internationalen Umweltrechts besonders geschätzt. Bis zuletzt war er aktiv, so besuchte er noch im Oktober 2016 die XIV. Alpenkonferenz in Grassau und nahm rege an der Diskussion teil.
CIPRA Deutschland verliert mit Wolfgang Burhenne einen großartigen Vordenker sowie Rechtsverstand und einen immer treuen - von uns sehr geschätzten - Freund. Der Vorstand von CIPRA Deutschland spricht den Angehörigen sein herzlichstes Beileid aus.