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Standpunkt: Tourismus und Alpenkonvention – (noch) keine Zwillinge

16.04.2014 / alpMedia
Einst von den TourismuspolitikerInnen ausgearbeitet, ist das Tourismusprotokoll für ebendiese ein rotes Tuch. Dabei wäre die Alpenkonvention eine gute Plattform, um Herausforderungen im Tourismus grenzübergreifend anzugehen, findet Peter Hasslacher, Vorsitzender von CIPRA Österreich.
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Peter Hasslacher ist Vorsitzender von CIPRA Österreich. © Umweltdachverband

Tourismus- und Seilbahnwirtschaft haderten im März 2014 im Vorfeld eines von CIPRA Österreich organsierten Workshops zur Umsetzung des Tourismusprotokolls wieder einmal mit der Alpenkonvention. Einige VertreterInnen, die weiter auf harten Infrastrukturausbau setzen, haben sich aber bis heute nicht ernsthaft mit allen Bestimmungen auseinandergesetzt. Sie erkennen in diesem Vertragswerk für eine nachhaltige Alpenentwicklung offenbar nicht die Chancen, die sich dank des alpenweiten Dialogs ergeben, sondern nur ein Verhinderungsinstrument für ihre Infrastrukturpolitik.

Das Tourismusprotokoll wurde unter Mitwirkung von Delegierten aus der Tourismusbranche und Seilbahnwirtschaft erarbeitet. Das österreichische Parlament hat es einstimmig beschlossen. Aber bereits die erste Anwendung einer Bestimmung in einem Seilbahnverfahren machte die Alpenkonvention zum Feindbild. Dabei würde dieses Protokoll eine geeignete Plattform bieten, um alpenweit brennende Fragen der Tourismuspolitik zu diskutieren: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen Tourismus, Ferienstaffelung, Lenkung von Besucherströmen, Qualitätsförderung, Entwicklungsleitbilder, Gesundheitstourismus, die Alpen als „Kühlraum“ Europas. Auch liegt zum „Nachhaltigen Tourismus in den Alpen“ ein umfangreicher Alpenzustandsbericht des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention vor. Dieser füllt die Schubladen – anstatt dass er politikübergreifend diskutiert und umgesetzt wird.

Es ist höchste Zeit, dass sich die verschiedenen Beteiligten an einen Tisch setzen und ernsthaft über die neuen Entwicklungen diskutieren.

Weitere Informationen: https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=52057, Rückblick auf den Workshop zum Tourismusprotokoll der Alpenkonvention