Das italienische Tourismusministerium hat mit der Annahme von Anträgen für die Verteilung der ersten 30 Millionen Euro an Skiliftunternehmen begonnen. Insgesamt will Italiens Regierung bis zum Jahr 2026 200 Millionen Euro für Renovierungs-, Modernisierungs- und Wartungsarbeiten an Skiliften und für die künstliche Beschneiung von Pisten ausschütten.

Doch die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintertourismus sind unübersehbar. Laut einer Studie des französischen Forschers Hugues Francois und seines Teams, die in Nature Climate Change veröffentlicht wurde, könnte bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad etwa der Hälfte aller Skigebiete in den 28 europäischen Ländern der Schnee ausgehen. Bei einem Anstieg um 4 Grad würden neun von zehn Skigebieten vor dem Aus stehen. Selbst bei einer 50-prozentigen Deckung durch Kunstschnee wären 27 bzw. 71 Prozent der Skigebiete gefährdet, allerdings mit einem starken Anstieg des Wasser- und Strombedarfs.

Im Bericht «Nevediversa 2023» untersuchte die Umweltorganisation Legambiente 249 stillgelegte Skilifte in Italien: 138 davon wurden vorübergehend stillgelegt, 181 künstlich am Leben erhalten. Dabei handelt es sich meist um niedrig gelegene Lifte, die wegen Schneemangels in eine Krise geraten sind.
Auch zunehmender Wassermangel wird zum Problem: Im Frühjahr 2023 hat die Autonome Provinz Bozen aufgrund der Trockenheit im Etschtal eine Verordnung erlassen, die jegliche künstliche Beschneiung verbietet.

Quellen und weiterführende Informationen:

https://altreconomia.it/dal-governo-200-milioni-di-euro-a-fondo-perduto-per-impianti-di-risalita-e-innevamento-artificiale/ (it), www.nature.com/articles/s41558-023-01759-5 (en), https://www.ttgitalia.com/stories/internazionale/186867_comprensori_sciistici_e_cambiamento_climatico_la_neve_artificiale_non_baster/ (it), www.legambiente.it/comunicati-stampa/nevediversa-2023-i-dati-del-nuovo-report/ (it), www.altoadige.it/cronaca/bolzano/kompatscher-firma-l-ordinanza-stop-subito-alla-neve-artificiale-1.3455417 (it)