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Stille im Ruhegebiet Kalkkögel
Die beiden Tiroler Skigebiete Schlick und Axamer Lizum sollten, so der Plan, mit einer Seilbahn mitten durch das Ruhegebiet Kalkkögel verbunden werden. Das Projekt scheidet die Geister, auch innerhalb politischer Parteien. Günther Platter, Tiroler Landeshauptmann, hat nun bekannt gegeben, das Bauvorhaben sei nach Gutachten der Universität Innsbruck und des Aussenministerium verfassungswidrig und wiederspreche ebenfalls der Alpenkonvention. Zu diesem Schluss kam bereits 2010 eine Stellungnahme der Rechtsservicestelle Alpenkonvention bei CIPRA Österreich. Auch die breite Bevölkerung, Berg- und Umweltorganisationen sprechen sich gegen das Projekt über die Kalkkögel aus. Die Tiroler Wirtschaftskammer ist damit nicht einverstanden und hat ein Gegengutachten präsentiert. Nach vielen Jahren der Planung sei dieses klare Nein nicht akzeptabel, so die Wirtschaftskammer. Dabei mangelt es an Alternativen für das Gebiet nicht. Den Betreibern wurde von der Tiroler Landesregierung Unterstützung bei der Umsetzung eines nachhaltigen Tourismuskonzepts angeboten.
Dass es ein Umdenken für den Skitourismus braucht, belegt der jährliche Rückgang des Alpinschilaufs. Aktuelles Beispiel aus der Schweiz: Mountain Wilderness schreibt in einer Aussendung, dass es im Jahr 2015 in der Schweiz 5,1 Prozent weniger Ersteintritte in Skigebiete gab als noch 2014. Die Gründe: der starke Franken, keine Schneesicherheit durch Klimawandel und eine sich verändernde Gesellschaftsstruktur.
Quellen und weitere Informationen: http://mountainwilderness.ch/aktuell/einzelansicht/artikel/stop-dem-winterlichen-wettruesten/, http://www.cipra.org/de/cipra/oesterreich, http://www.initiative-pro-kalkkoegel.at/ http://www.kalkkoegel-retten.at/