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Pyeongchang, Peking, Sion? Olympia als Auslaufmodell

14.03.2018
Kaum sind die Olympischen Winterspiele in Südkorea zu Ende, intensiviert sich die Olympiadiskussion in den Alpen. Im Juni 2018 stimmen die Einwohner des Schweizer Kantons Wallis über die Kandidatur von «Sion 2026» ab.
Bild Legende:
Die Olympiabobbahn von «Torino 2006», eines von vielen Beispielen kaum mehr genutzter olympischer Sportstätten. © CIPRA Italia / Francesco Pastorelli

Seit «Turin 2006» gab es im gesamten Alpenraum keine Spiele mehr. Die Bewerber der Walliser Plattform für «Sion 2026» wollen das ändern. Eine erste Hürde versuchen sie am 10. Juni 2018 zu nehmen, wenn die EinwohnerInnen des Wallis über eine Bewerbung abstimmen. Ähnliche Abstimmungen in Innsbruck/AT, Graubünden/CH und München/D gingen in jüngster Vergangenheit negativ aus.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verspricht in seiner «Agenda 2020» unter anderem eine Verkleinerung der Spiele. In «Pyeongchang 2018» waren mehr als hundert verschiedene Sportarten vertreten, in «Peking 2022» sollen weitere dazukommen. Und selbst die ökonomischen Effekte von Olympischen Spielen wirken nur kurzfristig. Die Regionen werben mit bereits bekannten Wintersportdestinationen, während den peripheren Regionen Schulden und kaum mehr genutzte Wettkampfstätten bleiben. So erging es beispielsweise den italienischen Städten Susa und Chisone nach «Torino 2006», nachzulesen in den Erfahrungsberichten auf www.cipra.org/de/olympia.

«Die vierzig in der ʼAgenda 2020’ enthaltenen Empfehlungen dienen einzig dazu, die westlichen Länder wieder ins Boot zu holen», kritisiert Katharina Conradin, Präsidentin von CIPRA International. Auch Stefan Grass, Sekretär der Vereinigung Bündner Umweltorganisationen in Chur/CH, spricht deutliche Worte: «Es bräuchte ein fundamentales Umdenken und eine ganzheitliche Neukonzeption des Anlasses.» Diese sei mit den vorliegenden Vorschlägen für eine Durchführung im 2026 in der Schweiz nicht erkennbar. «Daher lehnen wir jegliche Beteiligung des Schweizer Bundes an ʼSion 2026’ ab.»

 

Quellen und weiterführende Informationen:

www.cipra.org/de/positionen/120/1173_de/inline-downloadwww.olympia-nein.ch/go/aktuelles/meldungen/mmneinsion.phpwww.sueddeutsche.de/sport/olympia-olympia-hat-angst-vor-einem-nein-aus-europa-1.3883872www.olympia-2026.ch/www.olympic.org/olympic-agenda-2020 (en)

abgelegt unter: Olympia, alpMedia 2/2018