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Neues über alpenquerende Mobilität in den Webinaren des DINAMO Erasmus+ Projekts

07.08.2024
Im Rahmen des europäischen ERASMUS+ Projekts "DINAMO - Developing International Nature Adapted Mobility Options" haben CIPRA Deutschland und CIPRA Frankreich im Juni und Juli 2024 zwei Webinare zum Thema grenzüberschreitende Mobilität und alpine Mobilitätsstrategien organisiert.
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Überblick über die Herausforderungen und Auswirkungen der grenzüberschreitenden Mobilität in der EU und in den Alpen

Das erste vom DINAMO-Projekt organisierte Webinar konzentrierte sich auf die grenzüberschreitende Mobilität, die mit 13 grenzüberschreitenden Gebieten in den sieben Alpenländern ein vorrangiges Thema für die Alpen ist. Annabell Schlösser von der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen nannte eine Reihe von Herausforderungen für die grenzüberschreitende Mobilität - wie historische Faktoren, administrative Barrieren, rechtliche und administrative Faktoren, soziokulturelle Unterschiede - und veranschaulichte am Beispiel des PAMINA-Eurodistrikt-Mobilitätsplans (Südpfalz, Mittlerer Oberrhein, Nordelsass), wie diese Herausforderungen von Zeit zu Zeit überwunden werden können.

Raphaël Lelouvier vom Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention erläuterte die Besonderheiten der grenzüberschreitenden Mobilität in den Alpen: die große Anzahl grenzüberschreitender, miteinander verbundener städtischer Gebiete (entweder morphologisch oder funktional), die Intensität des alpenquerenden Güterverkehrs und der Tourismusindex. Ausgehend von dieser aktuellen Situation zeigte er einige künftige Prioritäten für den Alpenraum in Bezug auf die Mobilität auf, wie z.B. die Harmonisierung von Fahrkarten- und Bahnstandards in den Alpenländern, die Nutzung der alpinen Governance-Gremien, um den Ansatz für den Tourismus gemeinsam zu ändern, und die Beschleunigung der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene oder die aktive Mobilität. Die Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention hat bereits zahlreiche bewährte Praktiken identifiziert, wie z. B. das iMonitraf-Netzwerk, das Yoalin-Bahnticket für junge Erwachsene und das Netzwerk der Bergsteigerdörfer in den Alpen.

Europäische und alpine Strategien und Subventionen für Mobilitätslösungen

In diesem zweiten Webinar ging es darum, vom Stand der Dinge bei den grenzüberschreitenden Mobilitätsherausforderungen in den Alpen zu einigen konkreten und technischen Beispielen für mögliche Maßnahmen überzugehen. Von der EU-Ebene mit Rafal Stanecki von der Europäischen Kommission über EUSALP mit Simon Soltner vom Technischen Hilfsdienst bis hin zu einem regionalen Projekt mit Xavier Garcia von der französischen Region Sud.

Rafal Stanecki erläuterte den aktuellen EU-Rahmen für die Mobilität im ländlichen Raum, an der Schnittstelle zwischen dem Green Deal und der langfristigen Strategie für den ländlichen Raum. Das damit verbundene Finanzinstrument ist das Interreg-Programm zur Entwicklung neuer Projekte (mit dem speziellen Interreg-Alpenraum-Programm im Alpenraum), aber es gibt auch einige weniger bekannte rechtliche Initiativen, auf die man achten sollte und die viele Auswirkungen auf die nationale und regionale Politik haben werden - zum Beispiel die überarbeitete Verordnung für die Entwicklung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), das kürzlich vereinbarte überarbeitete intelligente Verkehrssystem (ITS) und der gemeinsame europäische Mobilitätsdatenraum (EMDS).

Xavier Garcia von der französischen Region SUD-PACA, der auch Ko-Vorsitzender der EUSALP-Aktionsgruppe für Mobilität ist, erläuterte anschließend, wie allgemeine Strategien wie die auf EU- und Alpenebene auf ein regionales Projekt angewendet werden können. In der Tat verdankt die Bahnlinie Nizza-Tende-Cuneo-Vintimiglia ihre Wiederbelebung einer ersten EUSALP-Zertifizierung, einer späteren Integration in das oben erwähnte TEN-T-Netz und einer von Interreg finanzierten Durchführbarkeitsstudie (im Rahmen des Alcotra-Teils).

Hauptdiskussionspunkte

Beide Webinare führten zu Fragen über die Einbeziehung von Gemeinden und Einwohnern in Mobilitätsprojekte, da der Umfang solcher Projekte oft weit über die kommunale Ebene hinausgeht und die Zuständigkeit oft bei der Region oder der nationalen Ebene liegt. Es wurden auch Fragen zu den Verbindungen zwischen den europäischen Forschungsprioritäten und der Strategie für nachhaltige Mobilität sowie zur allgemeineren Frage des Wettbewerbs um Mittel zwischen den verschiedenen politischen Prioritäten der Europäischen Union gestellt.

Die Präsentationen der Webinare können hier heruntergeladen werden. Mehr über das Projekt finden sie unter diesem Link.

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abgelegt unter: Meldung CIPRA Deutschland