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Mit dem Auto zur Arbeit? Nein danke!

13.11.2019 / alpMedia
Öffis und Fahrradwege sind im Alpenrheintal gut ausgebaut, dennoch fährt ein Grossteil der täglich bis zu 50‘000 Pendelnden mit dem Auto zur Arbeit. Ein Projekt der CIPRA sucht nach Lösungen im Vierländereck.
Bild Legende:
Stell dir vor, alle fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit und nur du nimmst das Auto. (c) Simon Kneebone

Im Alpenrheintal treffen vier Länder aufeinander: Die Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland. Sowohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung wächst. Dieses Wachstum führt zum stetigen Anstieg der Pendlerbewegungen. Verstopfte Strassen, Lärm und Schadstoffemissionen stehen an der Tagesordnung. Ein Workshop im Rahmen des Projekts «Cross Border Mobility in the Alpine Region – CBM» in dieser Brennpunkt-Region ging genau dieser Frage nach: Warum benützt trotz des günstigen öffentlichen Nahverkehrs und Arbeitswegen unter zehn Kilometer die überwiegende Mehrheit der  das eigene Auto?

Vier Experten aus verschiedenen Bereichen wie Gesundheitsforschung, Psychologie und Verhaltensökonomie erarbeiteten gemeinsam mit Verkehrsbetrieben, politischen MitarbeiterInnen in der Verwaltung und Unternehmen Strategien zur Verhaltensänderung. Dem Sportpsychologen Ralf Brand von der Universität Potsdam zufolge müsse man die Leute bei den sogenannten «Decision Prompts» abholen, «also genau in dem Moment wo sie Entscheidungen treffen». Ein Beispiel für derartige Entscheidungshilfen wäre ein Sticker am Spiegel einer öffentlichen Toilette mit der Aufschrift «Bitte Hände waschen» oder der Hinweis auf einer Fahrstuhltür, dass es gesünder ist, die Treppe zu nehmen.

Die Ergebnisse des Workshops werden nun im Alpenrheintal mit lokalen Beteiligten, in der täglichen Arbeit der Behörden sowie in Unternehmen aller vier Ländern weiter verwendet. Die Publikation «Umsehen-Umdenken-Umsteigen» thematisiert Möglichkeiten zur Verhaltensänderung im Bereich Mobilität und dient als Hilfestellung für Unternehmen und Behörden.

Das Projekt wird vom Europäischen Parlament durch den Alpine Region Preparatory Action Fund (ARPAF) unterstützt.

Weiterführende Informationen:
www.cipra.org/de/cross-border-mobility