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Land unter in den Bergen

28.08.2023 / Michael Gams, CIPRA International
Dürre, Überflutete Dörfer, Bergstürze und Hangrutsche: Das hat es in den Alpen alles schon gegeben, doch die Klimakrise macht Naturkatastrophen wahrscheinlicher und Vorbereitungen für den Ernstfall umso wichtiger. Ein alpenweites Forschungsprojekt untersucht deshalb die Klima-Resilienz von Biosphärenparks.
Bild Legende:
Der Fluss Kamniška Bistrica zerstörte eine Brücke in Stahovica bei Kamnik/SI. (c) Anže Malovrh, STA

Braune Fluten, zerstörte Brücken, Erdrutsche in Wohngebieten: Anfang August 2023 berichteten Nachrichtensender weltweit über den tagelangen Starkregen, der weite Teile Sloweniens sowie den Süden Österreichs verwüstete und mehrere Todesopfer forderte. Im Norden Sloweniens regnete es innerhalb von 24 Stunden so viel wie sonst während eines gesamten Monats – Mengen, die selbst die schlimmsten Szenarien von Expert:innen übertrafen. Internationale Hilfskräfte der NATO und der EU mussten helfen. NGOs wie Umanoterra kritisieren, dass die slowenische Regierung während der letzten Jahre verabsäumt habe, vorbeugende Massnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu treffen. Schon im Juli waren in Norditalien die grössten dort je gemessenen Hagelkörner niedergegangen. Tritt Starkregen öfter und länger auf, so löst das auch mehr Erdrutsche aus oder kann bestehende Instabilitäten verstärken. Forscher:innen zufolge wirkt die Klimakrise als zusätzlicher Verstärker solcher Naturkatastrophen. Zudem macht das Auftauen hochalpiner Permafrostböden Bergstürze wie jenen im Sommer 2023 am Fluchthorn/A wahrscheinlicher. «Wir müssen lernen, mit diesen multiplen Klimarisiken besser umzugehen», meint Projektleiter Wolfgang Pfefferkorn von CIPRA International. Das 2023 gestartete, mehrjährige Projekt MultiBios mit CIPRA-Beteiligung führt unter der Leitung der österreichischen Universität für Bodenkultur eine umfassende Analyse zur Resilienz von Biosphärenparks in Österreich, Deutschland und der Schweiz durch. Dabei bezieht es die Ansichten relevanter Interessengruppen aus Wissenschaft, Politik und Praxis mit ein. Die Forschungsergebnisse sollen auch anderen Bergregionen nutzen.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

https://edition.cnn.com/2023/08/07/europe/slovenia-floods-intl/index.html (en), www.gov.si/en/news/2023-08-07-worst-natural-disaster-hit-slovenia/ (en), https://sl.wikipedia.org/wiki/Poplave_v_Sloveniji_(2023) (sl), www.umanotera.org/novice/izjava-ob-najhujsih-poplavah-v-zgodovini-slovenije/ (sl), www.24ur.com/novice/slovenija/ste-prepricani-da-ne-zivite-na-poplavnih-obmocjih.html (sl) https://edition.cnn.com/2023/07/20/europe/italy-hail-extreme-weather-climate-intl/index.html (en), https://kaernten.orf.at/stories/3219961/ (de), www.rainews.it/video/2023/08/valle-daosta-frana-in-valtournenche-ecco-le-immagini-della-colata-di-fango-a-singlin-b28fab71-6e17-4167-8dea-99496324e9a7.html (it), www.derstandard.at/story/3000000181096/warum-hagel-haeufiger-und-heftiger-wird (de), www.tagesschau.de/wissen/klima/mittelmeer-temperatur-100.html (de), https://tirol.orf.at/stories/3212018/ (de), www.tagesschau.de/wissen/klima/bergrutsch-permafrost-100.html (de)