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IPCC-Bericht: Weltklimarat veröffentlicht Sechsten Sachstandsbericht

09.08.2021 / Henriette Adolf, CIPRA Deutschland
Heute wurde das "Summary for Policy Makers" des neuen IPCC-Berichts veröffentlicht. Das Ergebnis ist, wie bereits im Vorfeld prognostiziert, erschreckend. Bereits 2030 soll sich die Erde um 1,5°C erwärmen - knapp 10 Jahre früher als 2018 vermutet. Auch in den Alpen sind die Auswirkungen irreversibel.
Bild Legende:
Es gibt keinen Planeten B - und für den Planeten A sind die Aussichten verheerend.

Der Weltklimarat (IPCC) hat neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum globalen Klimawandel vorgelegt. In der nun veröffentlichten Zusammenfassung des ersten Teil des neuen Sachstandsberichts, dem "AR6 Climate Change 2021: The Physical Science Basis", wird klar, dass der angestrebte Klimaschutz nicht ausreichen wird. Außerdem wird vor einer deutlich rascheren globalen Erwärmung gewarnt, als bisher angenommen wurde.

Weiterhin gibt der Bericht darüber Aufschluss, dass Wetterextreme und Naturkatastrophen wie Dürren, Hitzewellen, starke Niederschläge und Stürme drastisch zunehmen werden, während die CO₂-Senkung immer schwieriger wird: Wälder, Böden und Ozeane können immer weniger CO₂ aufnehmen. Wichtige Meeresströmungen könnten laut Forschenden ganz zum Erliegen kommen; die Atlantische Umwälzzirkulation, auf die auch der Golfstrom zurückzuführen ist, verliert zunehmend an Kraft. Entwicklungen wie der Anstieg der Meeresspiegel und das Schmelzen von Gletschern sind schon heute irreversibel. Es ist zweifelfrei, dass der globale Temperaturanstieg auf den Menschen zurückzuführen ist - die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre war 2019 durch menschliche Einflüsse höher als zu jedem anderen Zeitpunkt seit mindestes zwei Millionen Jahren, so der Bericht.

Für die Alpen heißt das: Die Alpengletscher werden noch Jahrzehnte bis Jahrhunderte weiter schmelzen, und die Freisetzung von Kohlenstoff durch den auftauenden Permafrost ist auf mind. 100 Jahre unumkehrbar. Mit dem vollständigen Bericht werden auch weitere Untersuchungen veröffentlicht werden, die die Auswirkungen der Klimakatastrophe auf den Alpenraum genauer beschreiben.

Der Beitrag zum Sechsten Sachstandsbericht stellt das aktuellste physikalische Verständnis des Klimasystems und des Klimawandels dar, indem er die neuesten Forschungen und Studienergebnisse der Klimawissenschaft zusammenführt und Belege aus Paläoklima, Beobachtungen, Prozessverständnis sowie globalen und regionalen Klimasimulationen kombiniert. Das "Summary for Policy Makers" kann hier gelesen und heruntergeladen werden; auf dieser Seite des IPCC wird der vollständige erste Teil des AR6, dem sechsten Sachstandsbericht, erscheinen. Eine Arbeitsfassung ist bereits heute einsehbar.

abgelegt unter: Meldung CIPRA Deutschland