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IPCC-Bericht: Klimakrise in den Alpen

21.03.2022 / Veronika Hribernik, CIPRA International
Laut Weltklimarat (IPCC) sind die Auswirkungen der Klimakrise stärker als angenommen: In den Alpen schmelzen Gletscher, es gibt mehr Steinschläge und Trockenheit. Was erwartet die Alpen noch? Und wie damit umgehen?
Bild Legende:
Forscher:innen entnehmen Eisbohrkerne am Gletscher auf der Weißseespitze/A, bevor dieser wegschmilzt. © ÖAW

Ende Februar stellte der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) den zweiten Teil seines sechsten Sachstandsbericht zu Folgen der Klimakrise und möglichen Anpassungsstrategien vor. Die klare Botschaft: Ohne gesunde Ökosysteme ist die Klimakrise nicht zu stoppen, da sie grosse Mengen an CO2 speichern. Ein zusätzliches Kapitel des IPCC-Berichts widmet sich den Auswirkungen der Klimakrise in Bergregionen.

Alpine Klimarisiken

Längere und stärkere Hitzewellen machen das Hochgebirge zu einem wichtigen Ziel für Erholungssuchende. Generell steigt das Potenzial für den Sommertourismus, während die sinkende Schneesicherheit einen negativen Einfluss auf den Wintertourismus hat. Klettern, Bergsteigen und Wandern werden im Sommer auf manchen Routen riskanter. Mehr Hitzewellen und Brände in Europa verändern zudem viele ökologische Prozesse.

Alpenweit betroffen ist auch die Landwirtschaft durch Starkregen oder längere Trockenperioden. Mehr Dürren und weniger Schmelzwasser verstärken den Wettbewerb zwischen verschiedenen Sektoren wie Wasserkraft, Landwirtschaft und Tourismus. Der niederschlagsarme Winter in den italienischen Alpen war bereits davon gekennzeichnet. Der IPCC-Bericht fordert für die steigende Nachfrage ein transparentes, sozial und ökologisch gerechtes Wassermanagement. Ebenso immer wichtiger werden Strategien, die eine Mehrfachnutzung von Wasser ermöglichen.

Wege aus der Krise

Bergregionen spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise, da sie ein Hotspot der Biodiversität sind und uns mit Ökosystemleistungen versorgen. Da alpine Ressourcen nicht von nationalen Grenzen abhängen, ist die länderübergreifende Zusammenarbeit zentral, um Wege zur Klimaanpassung voranzutreiben. Plattformen wie das Alpine Climate Board und der Klimaaktionsplan der Alpenkonvention können diesen Prozess beschleunigen.

 

Quellen und weitere Informationen:

report.ipcc.ch/ar6wg2/pdf/IPCC_AR6_WGII_CrossChapterPaper5.pdf (en), report.ipcc.ch/ar6wg2/pdf/IPCC_AR6_WGII_SummaryForPolicymakers.pdf (en), www.dnr.de/aktuelles-termine/aktuelles/weltklimarat-warnt-klimaerwaermung-wird-staerkere-folgen-haben-als (de), www.euromontana.org/en/ongoing-adaptation-efforts-insufficient-to-tackle-climate-change-in-mountain-areas-says-new-ipcc-report/ (en), www.mountainwilderness.org/2022/03/06/ipccs-latest-climate-report-mountains-and-glaciers/ (en), taz.de/Forderungen-des-IPCC-Berichts/!5836887/ (de), www.zeit.de/2022/11/klimawandel-alpen-ipcc-bericht-peter-bebi (de), agronotizie.imagelinenetwork.com/agricoltura-economia-politica/2022/02/11/siccita-ecco-la-mappa-d-italia-dei-fiumi-in-secca/74017 (it), alpineclimate2050.org/climateactionplan20/ (en), www.repubblica.it/green-and-blue/2022/02/04/news/al_nord_non_piove_piu_e_il_po_torna_in_secca_come_a_ferragosto-336309774/ (it)