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Innovationen und Irrwege

19.08.2021 / Michael Gams, CIPRA International
Helikopterflüge und australischer Weisswein einerseits, ein Ökomuseum und wiederverwertete Smartphones andererseits: Positiv- und Negativpreise von Umweltorganisationen weisen den Weg in eine nachhaltigere Zukunft.
Bild Legende:
Smartphones reparieren und wiederverkaufen: Eine ebenso simple wie nachhaltige Geschäftsidee. (c) Revendo AG

Vorbildliche Projekte fördern und Missstände anprangern: Dafür steht die alljährliche «Alpenkarawane», eine Initiative der italienischen Umweltorganisation Legambiente. Helikopterflüge für touristische Zwecke oder ein 18 Meter hohes, für Werbezwecke auf einem Gipfel installiertes Kreuz – es mangelt auch dieses Jahr nicht an umweltschädlichen Aktionen. Und doch vergibt Legambiente immer mehr «Grüne Flaggen» für innovative Projekte von hoher ökologischer und kultureller Qualität in den italienischen Alpen, so etwa ein Naturpark entlang eines Flussgebietes, die Umwandlung einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Fläche in ein Biotop sowie ein Ökomuseum für sanften Tourismus. Vanda Bonardo, Leiterin von Legambiente in den italienischen Alpen und Präsidentin von CIPRA Italien meint dazu: «Mit den diesjährigen 18 grünen Flaggen wurden insgesamt 226 lokale Innovationen ausgezeichnet, die den Weg für ökologischen Wandel weisen. Diese guten Beispiele zeigen uns, dass die Alpen eine neue, zentrale Rolle dabei einnehmen können.»

Teufelsstein und Bergkristall

Positiv- und Negativauszeichnungen hinsichtlich zurückgelegter Transportwege verleiht die Schweizer Alpen-Initiative jedes Jahr. Diesjährige Kandidaten für den «Teufelsstein» sind: Himalayasalz aus Pakistan, Holzplatten aus Slowenien und Weisswein aus Südaustralien. Der CO2-Ausstoss würde beim Einkauf regionaler Alternativen zu diesen Produkten auf einen Bruchteil sinken. Zu den Kandidaten für den «Bergkristall» 2021 zählt das Schweizer Unternehmen Revendo. Es kauft alte Laptops und Smartphones, repariert sie und bringt sie wieder in Umlauf. Ebenso positiv aufgefallen sind «Mein Küchenchef», das erste Anti-Food-Waste-Restaurant der Schweiz sowie die Kernser Edelpilze GmbH. Sie züchtet Pilze wie Shiitake, Kräuterseitling oder Nameko biologisch und ressourcenschonend in der Schweiz.

 

Quellen und weitere Informationen:

www.legambiente.it/campagna/carovana-delle-alpi/ (it), www.alpeninitiative.ch/teufelsstein-bergkristall-2021/ (de, fr, it)