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CIPRA fordert mehr Nachhaltigkeit in der Eusalp
Nächste Woche findet in München/D die Generalversammlung der Europäischen Strategie für die Alpen (Eusalp) statt. Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA wendet sich im Vorfeld mit kritischer Stimme an die zuständigen Ministerinnen und Minister.
Zum einen weist die CIPRA auf das Potenzial der Eusalp als Gefäss für eine nachhaltige Entwicklung hin. Sie fordert, es dürfe keine Wirtschaftsentwicklung angestrebt werden, die auf Kosten der ökologischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit gehe. Es fänden sich, vertreten durch einen bunten Mix an Akteuren, immer wieder Anhänger kurzfristiger Wachstumsideen und kostspieliger Wachstumsimpulse, wie Autobahnen, Skigebieten oder Touristenattraktionen in alpinen Schutzgebieten. Die Wirtschaft als Untersystem unserer Gesellschaft spiele eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Alpenraums und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Sie ist jedoch nicht gegen eine reichhaltige Biodiversität, saubere Luft, nachhaltige Mobilität oder unerschlossene Landschaften abzuwägen», heisst es im Brief.
Zum andern weist die CIPRA darauf hin, dass die Eusalp auf bewährten rechtsverbindlichen Instrumenten aufbauen muss, wie etwa der Alpenkonvention. Weiter regt die CIPRA dazu an, Überlegungen anzustellen, wie Schnittstellen geöffnet und junge Menschen als am meisten Betroffene von heutigen Entscheidungen eine Möglichkeit gegeben wird, am Gestaltungsprozess mitzuwirken. Sie bemängelt, dass auch die Zivilgesellschaft in den Aktionsgruppen der Eusalp noch zu wenig Gehör finden. «Trotz allen Bemühungen um Effizienz und dem Wunsch nach schnellen Entscheidungsprozessen muss die Beteiligung genügend Raum finden.»