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CIPRA bittet Ministerpräsident Seehofer um Gespräch

17.06.2016
Ministerpräsident Seehofer war am 10. Juni überraschend zum Riedberger Horn gereist. Dort hat er sich mit Kommunalpolitikern und Liftbetreibern getroffen, um sich über das umstrittene Projekt Skiverbindung über das Riedberger Horn zu informieren. Die Umweltverbände sehen darin eine einseitige Information des Ministerpräsidenten, da er nur mit Befürwortern der Seilbahnverbindung Balderschwang – Grasgehren gesprochen hatte.
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Bild: LBV

Als Umweltdachverband vertritt CIPRA Deutschland die Interessen von rund 1,5 Millionen Einzelmitgliedern. In dieser Funktion hat CIPRA Präsident Erwin Rothgang Ministerpräsident Seehofer um ein persönliches Gespräch gebeten: „Im Sinne einer sachgerechten, ausgewogenen Information und Abwägung bitten wir nachdrücklich darum, unsere grundsätzlichen und weitreichenden Gesichtspunkte zu diesem Thema Ihnen in einem persönlichen Gespräch vortragen zu können.

Die Umweltministerien auf Landes- wie Bundesebene haben sich wiederholt gegen das geplante Projekt ausgesprochen. Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf stützt sich dabei auf Gutachten ihres Hauses und bleibt bei Ihrer Meinung: „Dieser Naturraum braucht besonderen Schutz“. Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks meint dazu: "Aus meiner Sicht ist zu befürchten, dass diese - wohl zumindest im engeren Alpenbereich erstmalige - Abweichung vom Alpenplan dessen auch international hohem Renommee schadet. Und das für eine Maßnahmen zur Ausweitung eines Skigebiets, die angesichts der derzeit besonders deutlich sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels im Alpenraum für mich nicht nachvollziehbar ist."

Der Bau einer Verbindungsbahn über das Riedberger Horn würde bedeuten, dass erstmalig vom Alpenplan abgewichen wird. Große Teile des Riedberger Horns sind seit über 40 Jahren geschützter Bestandteil des Alpenplans. Noch nie wurde in Bayern vom Alpenplan abgewichen. Eine Ausnahmegenehmigung würde daher  nicht nur ein Präzedenzfall sein, sondern es würde auch dem internationalen Image von Deutschland im Jahre des Vorsitzes von Deutschland bei der Alpenkonvention schweren Schaden zugefügt werden.

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