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Alpenraumstrategie in den Startlöchern

27.11.2015 / alpMedia
Die Europäische Strategie für die Alpen liegt vor. Für eine wirksame und nachhaltige Umsetzung sind noch einige Herausforderungen zu bewältigen.
Bild Legende:
Funktionaler Raum: Die Eusalp bringt die Regionen der Alpen einander näher. (c) European Commission

Gremien auf Minister- und Verwaltungsebene sowie drei thematische Prioritäten mit je mehreren Arbeitsgruppen: So sieht die Struktur der Europäischen Strategie für die Alpen (Eusalp) in etwa aus. Die drei thematischen Schwerpunkte sind die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, die nachhaltige Anbindung für alle sowie die Schaffung integrativer ökologischer Rahmenbedingungen und erneuerbarer, zuverlässiger Energielösungen. Sollte der Europäische Rat die Alpenraumstrategie wie vorgesehen im Dezember 2015 ratifizieren, so geht es nächstes Jahr an die Umsetzung. Den Auftakt macht eine Konferenz am 25. und 26. Januar 2016 in Brdo/SI.

Die Eusalp soll die Zusammenarbeit zwischen Alpenstaaten und -regionen verbessern, um auf globale und regionale Herausforderungen reagieren zu können. Beim Ausarbeitungsprozess beteiligt waren alle sieben Alpenstaaten, 48 Alpenregionen, das EU-Alpenraumprogramm, die Alpenkonvention und weitere Akteure. Auch die CIPRA arbeitete in den thematischen Arbeitsgruppen mit und versuchte, die Forderungen nach Nachhaltigkeit und Partizipation einzubringen (siehe Positionspapier unter  www.cipra.org/de/positionen/118).

Mit dem Ergebnis ist sie nur halbwegs zufrieden. «Leider wurde die Chance, die in aller Munde  liegende nachhaltige Zukunft in den Alpen umzusetzen, nicht gänzlich genutzt», so Claire Simon, Geschäftsführerin von CIPRA International. «Statt Kern der Strategie zu sein, wurde Nachhaltigkeit als ein Element unter vielen behandelt.» Die Schaffung neuer Gremien, statt vermehrt Synergien zu suchen zum Beispiel zu den bestehenden Arbeitsgruppen der Alpenkonvention, sei eine verpasste Chance.

Um mit Leben gefüllt zu werden, muss die Alpenraumstrategie von Menschen vor Ort umgesetzt werden. Dafür braucht es Klarheit darüber, welche Kompetenzen und Aufgaben auf welcher Ebene angesiedelt sind, und wie der Prozess der Entscheidungsfindung partizipativ gestaltet werden soll. Erst dann können sich die alpinen Netzwerke und Organisationen – darunter die CIPRA – positionieren, um nachhaltige Ziele und Massnahmen im Rahmen der Eusalp zu stärken.

Quellen und weitere Informationen: http://ec.europa.eu/regional_policy/en/policy/cooperation/macro-regional-strategies/alpine/ (en), http://www.cipra.org/de/positionen/118