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Alpenpreis an Einhard Bezzel
Axel Doering, Präsident von CIPRA Deutschland, freute sich den Preis im Rahmen eines „kleinen“ Fachsymposiums in Ohlstadt zu übergeben und bedankte sich beim LBV für die Ausrichtung der Veranstaltung. Mit dem Deutschen Alpenpreis würdigt CIPRA Deutschland die Leistungen von Personen aus allen Bereichen des Lebens, die sich, im Rahmen eines bürgerschaftlichen Engagements, für eine ökologisch und ökonomisch zukunftsfähige Entwicklung des Alpenraums oder zur Weiterentwicklung und Umsetzung der Alpenkonvention im deutschen Alpenraum verdient gemacht haben. Bezzel hat mit seiner Forschung viel zum Verständnis der Vögel in den Alpen beigetragen und mit diesen als sogenannten Zeigerarten, früh auf Schieflagen auch in alpinen Ökosystemen hingewiesen.
Dr. Norbert Schäffer, erster Vorsitzender des LBV, würdigte in der Laudatio zur Preisverleihung nicht nur Bezzels Leitungen für die Vogelwelt in den Alpen, sondern auch seine dauerhafte enge und für den Verband für Arten- und Biotopschutz wertvolle Verbindung zum LBV. Er betonte, dass Bezzels Lebensleistung ihres Gleichen sucht, hat er doch die Weichen für eine moderne Vogelkunde in Bayern gestellt und die Ornithologie „salonfähig“ gemacht.
Bei der Preisverleihung hielten Prof. Dr. Franz Bairlein einen Vortrag über den Vogelzug über die Alpen und Dr. David Jenny von der Schweizerischen Vogelwarte nahm den Steinadler in den Fokus. Bezzel selbst ließ es sich nicht nehmen bei seinem „eigenem“ Symposium den Vortrag „Buchfinkenzählen – nur reiner Seniorensport?“, beizutragen. Quintessenz aller Vorträge war, dass man genau hinschauen und differenzieren muss: es gibt Vogelarten die einfach direkt über die Alpen fliegen, weil sie aufgrund der Flügellänge und ihres Fettvorrates in der Lage dazu sind. Andere Arten müssen drum herumfliegen. Beim Steinadler hilft die moderne Satellitentelemetrie zu verstehen, wie Jungadler Räume nutzen. Heute ist die Wilderei nur noch Todesursache bei den wenigsten Adlern, aber die Gefahren durch Strom- und Seilbahnleitungen, Störungen am Nest und indirekt durch Nahrungsmangel etc. gefährden den Steinadlerbestand immer noch. Beide Vorträge unterstrichen die Relevanz der Alpen als in großen Teilen noch intakten Lebensraum für viele Arten, die andernorts in ihren Beständen zusammenbrechen. Selbst bei einer Allerweltsart wie dem Buchfinken, dessen Bestände gerade in Großbritannien einbrechen, darf man Aussagen nur auf der Grundlage von langen Datenreihen treffen. Das widerspricht dem aktuellen Zeitgeist Einzelbeobachtungen von Sachverhalten schnell in die Welt zu verbreiten und Entscheidungen darauf aufzubauen.