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Brennerbasistunnel von der Provinz Bozen/I genehmigt

22.10.2003 / CIPRA Südtirol
Der Brennerbasistunnel ist mit seinen südlichen Zulaufstrecken auf dem Gebiet der Autonomen Provinz Bozen/I am 20. Oktober 2003 von der Südtiroler Landesregierung genehmigt worden. Zuvor hat das Projekt die Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen, wobei eine Reihe von Auflagen formuliert worden sind.
Die Brennerachse ist in den Leitlinien der Transeuropäischen Netze (TEN) als eines der 14 maßgeblichen Projekte definiert, welche dazu beitragen sollen, durch die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene die negativen Umweltauswirkungen des Verkehrs insbesondere im sensiblen Alpenraum zu verringern. Diese Zielsetzung formulieren u.a. das Weissbuch der EU, das 6. Umweltaktionsprogramm der EU und nicht zuletzt die Alpenkonvention. Die Pläne zum Brennerbasistunnel (BBT) gehen von einer steten Zunahme der Frachtmengen am Brenner aus. Zur Zeit werden 38 Millionen Tonnen an Gütern über den Brenner (Autobahn und Zug) transportiert, bis zum Jahre 2020 sind 67 Millionen Tonnen prognostiziert.
Umwelt- und andere Verbände kritisieren, dass die Planung einer neuen Verkehrsinfrastruktur nicht im Rahmen einer umweltverträglichen, nachhaltigen Verkehrspolitik im Alpenraum erfolgt ist. Ihrer Meinung nach fehlen klar definierte Zielvorgaben, die mit dem Brennerbasistunnel erreicht werden sollen und es fehle bis dato auch jegliche Information, wie die im Projekt prognostizierte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene erfolgen soll. Die Schaffung einer Infrastruktur allein sei noch keine Garantie für deren Nutzung bzw. Auslastung. Es gäbe auch keine Angaben darüber, mit welchen Instrumenten die Umsetzung der Zielvorgaben gewährleistet werden soll, weshalb es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Sicherheiten gibt, wie die Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene erfolgen soll. Offiziell nennt sich das Projekt "Viergleisiger Ausbau der Brenner-Eisenbahn München-Verona", es besteht jedoch wenig Zusammenarbeit zwischen den davon betroffenen Regionen.
Das von der Landesregierung Südtirol genehmigte Projekt wird demnächst in Rom begutachtet.
Quelle: CIPRA Südtirol