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Alpine Architektur: ansprechend und gut

18.09.2013 / alpMedia
Was ist nachhaltige Architektur in den Alpen? Am 29. August 2013 wurden die PreisträgerInnen des internationalen Preises für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen "Constructive Alps" prämiert. Es sind verblüffende, liebevolle und ganzheitliche Antworten.
Agrarbildungszentrum Salzkammergut - Erster Preis Constructive Alps
Bild Legende:
Agrarbildungszentrum Salzkammergut: Die Jury war vollumfänglich begeistert von der Architektur, von der Nachhaltigkeit und der hervorragenden Umsetzung. © Walter Ebenhofer
Ein Kino, ein Altersheim, eine Mühle, eine Feuerwehrhalle, eine Schutzhütte und eine Kirche - die Palette jener Gebäude, die in den Augen der fünfköpfigen, internationalen Jury von "Constructive Alps" als vorbildliche Architektur in den Alpen gelten, ist breit. Auch sind die ausgezeichneten Projekte verstreut über den ganzen Alpenbogen, wenngleich BauherrInnen und ArchitektInnen aus Vorarlberg im Diskurs nachhaltiger Architektur tonangebend sind.

Agrarbildungszentrum Salzkammergut: gelebte Nachhaltigkeit
Eine landwirtschaftliche Schule der beiden Vorarlberger Architekten Josef Fink und Markus Thurnher in Oberösterreich erhielt für den besonders ganzheitlichen Ansatz den ersten Preis: Das einem Vierkanthof nachempfundene Agrarbildungszentrum Salzkammergut wurde platzsparend und im Passivhausstandard auf Bestehendem erbaut bzw. erweitert. Regionale Weisstannen lieferten das Baumaterial, Schafwolle die Dämmung. Auf dem Dach steht eine Solaranlage, Regenwasser spült die Toiletten. In der Schule lernen rund 200 angehende LandwirtInnen, 150 von ihnen wohnen im Gebäude. Es gibt einen Laden, in dem eigene Produkte verkauft werden, und sogar einen Werkraum zu erneuerbaren Energien.

Suffizienz und Regionalentwicklung
Die Familie Brugger hat mit viel Eigenarbeit ein 250 Jahre altes Bauernhaus in Bartholomäberg/A saniert. Die Jury bedachte sie mit dem zweiten Preis. Das Wohnhaus ist ein Beispiel dafür, wie die Menschen in den Alpen behutsam mit ihrer alten Bausubstanz umgehen, Verschwendung meiden und Lebensqualität gewinnen können.
Den dritten Preis hat die Jury nach Slowenien vergeben an das Zentrum Rinka, das Zentrum für nachhaltige Entwicklung der Region Solcavsko. Der markante Neubau mit seiner Fassade aus Lärche und Putz beherbergt unter anderem einen Laden, in dem regionale Produkte verkauft werden, und einen Treffpunkt für Einheimische.

Leuchttürme reisen durch die Alpen
Die 30 schönsten und klimafreundlichsten Projekte sind zurzeit im Alpinen Museum in Bern/CH zu sehen und reisen dann als Ausstellung durch die Alpen. Im Oktober 2013 machen sie Halt in Vaduz/FL, im Dezember in Meran/IT.
Die Schweiz hat Anfang 2013 mit Unterstützung vom Land Liechtenstein, der Universität Liechtenstein und der CIPRA den alpenweiten Architekturpreis "Constructive Alps" mit 50'000 Euro ausgelobt, um den Klimaschutz in den Alpen einen Schritt weiter zu bringen. Denn Bauen und Sanieren beansprucht 40 Prozent des Energieverbrauchs in den Alpen.
Quelle und weitere Informationen: www.constructivealps.net/