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Nachhaltiger Etikettenschwindel

10.07.2013
Vor 300 Jahren setzte der sächsische Oberberghauptmann Carlowitz den Begriff Nachhaltigkeit in die Welt. Dass dieser heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, muss skeptisch stimmen.
Hans Carl von Carlowitz
Bild Legende:
Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), verstand unter Nachhaltigkeit einen respektvollen und pfleglichen Umgang mit der Natur und ihren Rohstoffen. © J.H.Janssen / Wikipedia
PolitikerInnen und Konzernchefs betreiben mit der Nachhaltigkeit einen inflationären Etikettenschwindel. Und predigen der Welt im gleichen Atemzug, wie wichtig das Wirtschaftswachstum für unsere Zukunft sei. Kann ein solcher Umgang mit dem Nachhaltigkeitsbegriff überhaupt noch ernst genommen werden? Wenn der im Vorfeld der Rio-Konferenz von 1992 definierte moderne Nachhaltigkeitsbegriff zum Ziel hat, dass wir unseren Nachkommen eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen, dann ergeben sich daraus weit reichende Konsequenzen für unser menschliches Handeln. Nach aktuellem Stand der Forschung kommen wir nicht darum herum, den Ausstoss an Klimagasen um 80 Prozent zu reduzieren. Und wir müssen den alarmierenden Verlust an natürlicher Vielfalt in den Alpen und weltweit stoppen, also auf Förderung statt auf Zerstörung der Biodiversität setzen. Über diese Tatsachen können auch die geschönten Nachhaltigkeitserklärungen von ExponentInnen aus Politik und Wirtschaft nicht hinwegtäuschen. Was wir vielmehr brauchen, ist eine engagierte Politik, die den Wandel hin zu einer ressourcensparenden Wirtschaft rasch vorantreibt. Und die Bereitschaft von uns allen, eine solche Politik durch tägliches Handeln konkret zu unterstützen. Mit vielen positiven Beispielen - in den Alpen und anderswo auf der Welt.
abgelegt unter: Nachhaltige Entwicklung