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Tourismusregion sagt Nein zu Panoramabahn

15.11.2012 / alpMedia
Das Kleinwalsertal will keine Panoramabahn. Das ist das Ergebnis einer Volkabstimmung. Ein ganz besonderes Votum für die Region.
Hoher Ifen
Bild Legende:
Mahnwache auf dem Hohen Ifen: Koalition aus jenen, die vom Tourismus leben, sich jedoch eine andere touristische Entwicklung wünschen, und aus Vertretern des Landschafts- und Naturschutzes. © Irene Brendt/CIPRA Deutschland
Das Seil der Panoramabahn hätte das komplette Schwarzwassertal überspannt: Die Bahn vom Walmendinger Horn zum Hohen Ifen sollte im Zuge eines grossen touristischen Ausbaus zwei Skigebiete verbinden. Im März hatten die Mitglieder der Gemeindevertretung knapp für die Bahn als wirtschaftlichen Hebel für den Ski- und Sommertourismus gestimmt.
Ein klares Nein zum Projekt kam Ende Oktober von den Bewohnern des österreichischen Kleinwalsertals. Bei einer Wahlbeteiligung von 75 Prozent stimmten 55 Prozent gegen das 38 Millionen Euro-Projekt. Es ist das erste Tourismusprojekt in der Region, das von der Bevölkerung per Votum abgelehnt wurde. "Das Ergebnis ist nicht nur ein Erfolg der Naturschützer", sagt Katharina Lins, Naturschutzanwältin für Vorarlberg. Es habe sich hier wohl eine Koalition gebildet aus Menschen, die im Tourismus arbeiten und davon leben, sich jedoch eine andere touristische Entwicklung wünschten, und aus Vertretern des Landschaftsschutzes.
Für die Naturschützer auf österreichischer und deutscher Seite des Hohen Ifen muss der Berg in die Liste der Natura 2000-Gebiete aufgenommen werden. "Er ist eines der grössten Karstgebiete in der Region und wichtiges Quellwassergebiet, ein weitgehend naturnaher Erholungsraum und Rückzugsort für zahlreiche bedrohte Tierarten", so Stefan Köhler, Präsident von CIPRA Deutschland. Während man jetzt im Kleinwalsertal über ein nachhaltiges Tourismuskonzept nachdenkt, prüft die EU-Kommission die Ausweisung als Natura-2000-Gebiet. Auf deutscher Seite ist der Hohe Ifen bereits Schutzgebiet.
Quelle und weitere Informationen: www.alpenverein.de/presse, http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2555504/, www.youtube.com