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Annecy-Genf: Niederlage für nachhaltige Mobilität

16.11.2010 / Alexandre Mignotte
Am 5. Dezember 2008 wurden 19 Kilometer neue Autobahn zwischen Annecy und Genf eröffnet – obwohl die beiden Städte bereits damals über eine andere Autobahn miteinander verbunden waren. Das Hauptargument für den Bau dieser Autobahnstrecke war die Verkürzung der Fahrtzeit mit dem Privatauto auf 30 Minuten.
Genf - Annecy
Bild Legende:
Genf - Annecy © Jean-Loup Bertez
Zu den Baukosten von fast 900 Millionen Euro kommen die Auswirkungen auf die Landschaft und die CO2-Emissionen hinzu. Allerdings wurde das prognostizierte Verkehrsaufkommen bisher nicht erreicht.
Private Automobilisten bezahlen für die Benutzung dieses mautpflichtigen Autobahnabschnittes etwa sechs Mal mehr als wenn sie mit der Bahn fahren. Deshalb ist anzunehmen, dass viele Grenzpendler – über 51’000 fahren täglich Richtung Genf – auf das eigene Auto verzichten würden, wenn es ein leistungsfähiges öffentliches Verkehrsangebot gäbe. Bisher wurden jedoch keine nennenswerten Investitionen in die Bahninfrastruktur getätigt. In den letzten Jahren wurden sogar Verbindungen gestrichen.

aus: Szene Alpen Nr. 94 (www.cipra.org/de/alpmedia/publikationen/4542)