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NEAT-Tunnel sind nötig, aber nicht ausreichend!

27.08.2009 / alpMedia
Eine unlängst veröffentlichte Studie der Alpen-Initiative hat ergeben, dass mit der Eröffnung des neuen Eisenbahntunnels am Gotthard 2017 ohne zusätzliche Massnahmen nur maximal 2,5 Prozent der Güter von der Strasse auf die Schiene wechseln werden. Der Gotthard-Basistunnel verkürzt zwar den Weg und die Transportzeit durch die Alpen, er reduziert die Transportkosten aber viel zu wenig, um wesentliche Teile des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene zu locken.
Alarmierend sind zudem die neuen Zahlen, welche darlegen, dass der Anteil der Bahn an der gesamten Gütermenge, die über die Schweizer Alpen transportiert wird nur noch 61 Prozent beträgt. Gegenüber den Vergleichszahlen aus dem ersten Halbjahr 2008 hat die Bahn 2,9 Prozent verloren, die Strasse hingegen weitere Anteile gewonnen. Eine Verbesserung der Zahlen nur durch den Tunnel allein ist deutlich zu gering, um das im Gesetz festgeschriebene Verlagerungsziel von maximalen 650.000 alpenquerenden Lastwagenfahrten pro Jahr zu erreichen (heute sind es rund 1,3 Millionen). Die Alpen-Initiative fordert deshalb flankierende Massnahmen wie eine Alpentransitbörse, die Einführung eines Emissionshandelssystems und/oder Anpassungen bei den Strassenbenutzungsgebühren. Das schweizerische Güterverkehrverlagerungsgesetz, welches vom Parlament verabschiedet und voraussichtlich 2010 in Kraft tritt, sieht die Einführung der Alpentransitbörse vor. Nur so kann der Gotthard-Basistunnel - die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) - erfolgreich ausgelastet und die Verlagerung wie gesetzlich vorgeschrieben erreicht werden. Alf Arnold, Geschäftsführer der Alpen-Initiative, warnt jedoch vor einer zu späten Einführung nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels: "Wenn die NEAT nicht zu einer Investitionsruine werden soll, so tut der Bundesrat gut daran, jetzt endlich vorwärts zu machen", sagte er an der Medienkonferenz in Bern.
Laut Alpen-Initiative müssen der Niedergang des Bahngüterverkehrs gestoppt und die ökologisch sensiblen Alpen vor den schädlichen Auswirkungen des Lastwagenverkehrs geschützt werden.
Quelle: www.alpeninitiative.ch/d/Aktuell.asp (de/it/fr)