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Know-How-Engpass der Architekten - Energieoptimiertes Bauen und Sanieren will gelernt sein

09.12.2008 / Martin Sambale
Viel mehr Passiv- und Niedrigstenergiehäuser könnten gebaut werden - wenn nur mehr Architektinnen und Planer wüssten, wie vorgehen. Das Energie- & Umweltzentrum Allgäu eza! schafft hier Abhilfe, indem es das Wissen über energieoptimiertes Bauen und Sanieren mit einem umfassenden Bildungsprogramm verbreitet.
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Die Weiterbildung zum zertifizierten Passivhausplaner soll bald auch ausserhalb Deutschlands angeboten werden. © eza!
Passivhäuser können bereits heute wirtschaftlich gebaut werden. Vielfältige Beispiele zeugen von der Qualität, dem Wohnkomfort, der Wirtschaftlichkeit und der Energieeffizienz dieses Standards sowohl bei Wohngebäuden wie auch bei unterschiedlichsten Nichtwohngebäuden. Warum denn ist der Anteil der Passivhäuser an den Neubauten noch verhältnismässig klein? Warum werden nicht alle Häuser so gebaut?
Wer diesen Fragen nachspürt, muss sich vergegenwärtigen, dass der Bau eines Passivhauses vom Architekten spezielle Fertigkeiten und Detailkenntnisse im Bereich Energieeffizienz fordert, die bislang noch kaum Bestandteil der Ausbildungen und Studiengänge von Architekten sind. In der Praxis beherrscht bis jetzt nur ein sehr kleiner Teil der Fachleute alle Aspekte von Planung und Bau eines Niedrigstenergie-Hauses - und für einen Bauherren ist es sehr schwierig, diese wenigen Passivhausexpertinnen und Experten zu finden.

"Zertifizierte Passivhausplanerin"
Um dieses Problem wirkungsvoll anzugehen, hat das Energie- & Umweltzentrum Allgäu eza! eine Strategie entwickelt und gemeinsam mit dem Passivhaus Institut in Darmstadt in die Praxis umgesetzt. So bietet eza! ein umfassendes Bildungsprogramm an. Aufbauend auf Basiskursen, die die Grundqualifika-tionen zum Thema Energie und Energieberatung vermitteln, wird seit Frühjahr 2007 ein Kurs zum Passivhausplaner angeboten. Zur Qualitätssicherung werden die Kursteilnehmer zum Abschluss durch das Passivhaus Institut geprüft. Sowohl die erfolgreichen Absolventen dieser Prüfung wie auch erfahrene Architektinnen und Planer, die entsprechende Referenzprojekte vorweisen können, dürfen sich "Zertifizierter Passivhausplaner" nennen und das entsprechende, vom Passivhausinstitut vergebene Logo führen. Die Nachfrage nach dieser Weiterbildung ist sehr gut - alle bisher durchgeführten Kurse waren ausgebucht. Mit Hilfe einer EU-Förderung soll dieses Weiterbildungskonzept in den nächsten Jahren als "Certified European Passive House Designer" in viele weitere europäische Länder, unter anderem auch nach Österreich, Italien und Frankreich getragen werden.

Der Nutzen für die Bauherrschaft liegt auf der Hand. Dank der Weiterbildung sind mehr Architekten und Planerinnen in der Lage, Passivhäuser und energieoptimierte Gebäude zu entwickeln - und dank der Zertifizierung ist es für die Bauherrschaft einfacher, jene zu finden.
www.eza-allgaeu.de.