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Verregnete Winter in den deutschen Alpen

04.05.2006 / alpMedia
Eine neue Studie prognostiziert die Folgen des Klimawandels für Deutschland und warnt vor Milliardenschäden. Modellrechnungen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg/D simulierten mit einem bisher unerreichten Detaillierungsgrad das Klima für die nächsten hundert Jahre.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur könnte demnach künftig in einigen Regionen Deutschlands um bis zu vier Grad Celsius höher liegen als im vergangenen Jahrhundert. Besonders betroffen von dieser Erwärmung wird der Alpenraum sein. Zwar ist gemäss der Studie dort mit bis zu einem Drittel mehr Niederschlag zu rechnen, jedoch immer weniger in Form von Schnee. Während derzeit etwa ein Drittel des Niederschlags in den Alpen als Schnee fällt, wird es im Jahr 2100 nur noch ein Sechstel sein. Die Folgen dieses Szenarios für den klassischen Wintertourismus wären fatal. Gleichzeitig warnen die ForscherInnen, dass die durch den Klimawandel verursachten ökonomischen Schäden durch Dürren und Überschwemmungen in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf jährlich 27 Milliarden Euro steigen könnten. Dies wäre rund das 16-fache der jährlichen Kosten, welche die extremen Wetterereignisse der letzten zehn Jahre im Durchschnitt verursacht haben.
Eine vom Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle/D geleitete Studie eines internationalen Teams von WissenschaftlerInnen zeigt zudem auf, dass über die Hälfte aller Pflanzenarten in Europa durch den Klimawandel ernsthaft bedroht sind. Besonders dramatisch werde sich die Situation in den mittleren bis hohen Lagen der Gebirgsregionen entwickeln. Die EU-Studie mit dem Namen ALARM wird noch bis ins Jahr 2009 laufen und verfügt über ein Finanzvolumen von 26 Millionen Euro. Dabei werden neben dem Klimawandel auch andere Bereiche untersucht, denen ein Anteil am Rückgang der biologischen Vielfalt zugeschrieben wird: der Verlust an Bestäubern wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, die in der Umwelt vorhandenen Schadstoffe sowie die Invasion gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten.
Quellen und Infos: www.uba.de/uba-info-presse/2006/pd06-026.htm (de), www.ufz.de/index.php?de=7147 (de/en), www.alarmproject.net/alarm (en)