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Alpenweite Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Projekt climalp

22.09.2005 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Seit Anfang 2004 läuft bei der CIPRA das Projekt climalp. Auf Grundlage der Ergebnisse vom letzten Jahr startete die CIPRA 2005 eine auf zwei Jahre angelegte Informationskampagne. Diese soll einem breiten Personenkreis in den Alpen bewusst machen, dass Niedrigstenergiehäuser aus regionalem Holz das Klima schützen und die Regionalwirtschaft ankurbeln. Die CIPRA will mit dieser Kampagne einen Beitrag zum Klimaschutz, zur nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum und zur Umsetzung der Alpenkonvention und deren Protokolle "Bergwald" und "Energie" leisten.
Red. Im Rahmen von climalp hat die CIPRA 2004 das Thema "Energieeffiziente Häuser aus regionalem Holz im Alpenraum" aufgearbeitet. Die Resultate liegen viersprachig in einem rund 100seitigen Bericht sowie in Form einer Homepage (http//www.cipra.org/climalp) vor. Eine Abschlusspräsentation des Projekts vor überregionalem Publikum zeigte das grosse Interesse der angesprochenen Öffentlichkeit und motivierte die CIPRA, die Verbreitung und Umsetzung dieses Wissens im Alpenraum weiter voranzutreiben. Dabei kommt der Arbeit der nationalen CIPRA-Vertretungen in sieben Alpenländern eine zentrale Rolle zu.

Regional unterschiedliche Ausgangslagen
Bewusstsein über und Wissen zur Niederigstenergiebauweise finden sich in erster Linie im deutschsprachigen Raum. Weniger bekannt sind diese Bauweise und auch die Zusammenhänge mit der Holzwertschöpfungskette im französisch-, italienisch- und slowenischsprachigen Alpenraum. Sowohl ArchitektInnen wie auch Bauwillige kennen oft die sich hier bietenden Potenziale nicht, obwohl sich in allen Regionen zumindest vereinzelt interessante Bauten im Niedrigenergiebereich finden. Auch in der Politik sind die Vorteile einer Förderung entsprechender Bauten und Sanierungen nicht immer erkannt.
Gerade bei der öffentlichen Hand sind die Handlungsmöglichkeiten gross. Zum einen kann sie in den Bauvorschriften Grundlagen zur Berücksichtigung der Niedrigenergiebauweise schaffen, zum andern verfügt sie in der Subventionspolitik über effiziente Möglichkeiten. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Rolle der öffentlichen Hand als Bauherrin.

Allgemeine Sensibilisierung …
In den nächsten eineinhalb Jahren soll die Öffentlichkeit mit einer Ausstellung, Exkursionen und Vorträgen für das Thema sensibilisiert werden. Zentral ist dabei die Informations- und Projektarbeit in den einzelnen Alpenländern. Die jeweiligen nationalen Projektverantwortlichen fungieren als Informations-Multiplikatoren. Sie identifizieren die zur Zeit im gesamten Alpenbogen die wichtigsten AkteurInnen wie Forschungsinstitutionen, ArchitektInnen, Ämter, wichtige AkteurInnen aus der Waldwirtschaft, der Holz- und Baubranche etc. Mit diesen werden Kontakte aufgebaut und Kooperationen für Referate und Arbeiten in Gemeinden vereinbart.
Insgesamt sind im Verlauf der Projektdauer rund 30 Veranstaltungen mit einem ausgesuchten Publikum zwischen Wien und Nizza vorgesehen. Zusätzlich zu Vermittlung und Austausch von Wissen sollen diese Veranstaltungen Architekten, Planerinnen und Holzbaufachleute zu einer weiteren Zusammenarbeit animieren. So können auch neue nationale Netzwerke mit Kontakten zu internationalen WissensträgerInnen entstehen.

… und konkrete Projekte
Die Veranstaltungen sind zudem auch wichtig für das Initiieren von Projekten in Gemeinden. In jedem der sieben Staaten, in denen es nationale CIPRA-Vertretungen gibt, sollen mindestens drei Niderigstenergie-Projekte in Holzbauweise (Neubau oder Sanierung) angestossen werden, welche als Musterprojekte für Exkursionen und Medienarbeit verwendet werden können. Interessierten Gemeinden soll eine Hilfestellung in der Vermittlung von Fachleuten und Know-how geboten werden.

Exkursionen zu solchen neuen oder bereits bestehenden Good-Practice-Bauten kommt schliesslich eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen im Niedrigenergiebereich zu. Dargestellt werden dabei auch die Aspekte der regionalen Wertschöpfung durch die konsequente Stärkung der Holzkette. Die Vernetzung der Akteure vom Wald bis zur Baubranche ist eine Herausforderung, bei der bestehende Erfahrungen von grosser Hilfe sein können.
abgelegt unter: Ökologisches Bauen, Bauen