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Italien: Kleinwasserkraftwerke

22.09.2004 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Seit einigen Jahren gibt es in Italien, besonders im Piemont, einen Boom in der Wasserkraftnutzung. Die Anträge für Konzessionen zur Wasserkraftnutzung haben sich in der Provinz Cuneo im Vergleich zu früheren Jahren vervielfacht.
Eine Zeit lang wurden die Anträge dem interdisziplinären Technischen Komitee zur unabhängigen Begutachtung vorgelegt. Jetzt verzichtet die Provinz auf die Beratung durch das Komitee. Derzeit befinden sich ca. 90 Anträge in der Genehmigungsphase, einige Kraftwerke wurden bereits gebaut bzw. befinden sich im Bau mit beträchtlichen Auswirkungen auf Landschaft und Umwelt.
Ein besonderes Problem stellt die hohe Zahl von Kleinkraftwerken dar. Wenn deren exzessive Ausbreitung nicht gestoppt wird, nimmt der Wasserhaushalt der Täler unwiederbringlich Schaden, und mit ihm die letzten noch annähernd naturbelassenen Ökosysteme. Dieses Umweltopfer wird oft mit dem Argument der Energiegewinnung gerechtfertigt, die allerdings sehr gering ist und in keinem Verhältnis zu den angerichteten Schäden steht. Ausserdem sind bei diesen Flusskraftwerken keine Ausgleichsbecken vorgesehen, durch die eine Mindestwassermenge in den Wasserläufen garantiert würde. Natürlich ist die Wasserkraft eine erneuerbare, umweltfreundliche Energiequelle, trotzdem müssen der schrankenlosen Ausbeutung und Naturzerstörung Grenzen gesetzt werden.