Medienmitteilung
Von Hitzeinseln zur Ernährungslandschaft Liechtensteins
Vor dem Regierungsgebäude in Vaduz/LI kann es ganz schön heiss werden: Der Peter-Kaiser-Platz ist eine typische Hitzeinsel, wie sie an vielen dicht besiedelten Orten zu finden ist. Hitzeinseln sind vor allem an Hochsommertagen problematisch: Sie bieten kaum Schatten und heizen sich überproportional auf. Beton und Asphalt speichern die Wärme und geben sie selbst dann noch ab, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Hier können Entsiegelung, schattenspendende Bäume und kühlende Wasserelemente Abhilfe schaffen. Bei einem Lokalaugenschein und einen Spaziergang durch Vaduz stellte CIPRA International passend dazu ihr aktuelles Themenheft SzeneAlpen mit dem Titel «Gesunde Alpen, gesunde Menschen» vor. Vor Ort war auch die im Heft porträtierte Pia Hollenstein vom Verein «KlimaSeniorinnen Schweiz». Sie findet, die Schweiz unternimmt zu wenig gegen steigende Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel. Die 73-Jährige reichte deshalb gemeinsam mit 3‘000 anderen Klimaseniorinnen eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein – mit Erfolg. «Damit ist eine Wende eingeläutet in ganz Europa. Ungenügendes Handeln gegen die Klimakrise ist eine Menschenrechtsverletzung. Nächsten Mittwoch wird unsere Regierung - der Bundesrat - bekannt geben, wie er das Urteil umsetzen will», erklärt Hollenstein.
Was ist gutes Essen?
Während eines gemeinsamen Spaziergangs durch Vaduz diskutierten die Teilnehmenden über kühle Plätze im Siedlungsgebiet und die Bedeutung von «klimafreundlichem Essen». Am Haberfeld stellten die Verantwortlichen des Erasmus+ Projekts «Bon Appétit!» eine Kunstkarte zur Ernährungslandschaft Liechtensteins vor. Ackerbau, Nutztierhaltung, Alpwirtschaft: Die Karte veranschaulicht Aspekte der lokalen Landwirtschaft und soll zum Diskutieren anregen. Gestaltet wurde sie von Eliane Schädler und Adam Vogt. Maja Kogovšek von CIPRA International ergänzt: «Unser Ernährungssystem ist für rund 37 Prozent der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich. Für mehr Umweltschutz müssen wir nicht nur die Produktion von Lebensmitteln nachhaltiger gestalten, sondern vor allem unseren Konsum. Diese Diskussionen möchten wir mit unserer Karte anstossen und so das Bewusstsein über die Herkunft von Lebensmitteln stärken.» Anschliessend erklärte Florian Bernardi, Projektleiter des Ernährungsfelds in Vaduz, wie Essen unsere Landschaft prägt und welche Schritte wir unternehmen können, um unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern.
Vom Feld auf den Teller
Gelberbsen aus Schaan, schwarze Bohnen aus Ruggell, Rollgerste aus Nendeln: Im Technopark Vaduz endeten die Ge(h)spräche mit einem Apéro aus regionalen Produkten von den Feldfreunden, zubereitet von Vegaluna. Bei verschiedenen Stationen konnten die Teilnehmenden ein Kreuzworträtsel zur Planetary Health Diet lösen, lokale Lebensmittel in der Ernährungslandschaft verorten sowie sich über die Auswirkungen der Klimakrise auf Gesundheit und Ernährung austauschen.
Rückfragen sind zu richten an:
Michael Gams, [email protected]
Veronika Hribernik, [email protected]