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Medienmitteilung

Gemeinsam die Alpen verändern

15.07.2021
Gesellschaftliche Randgruppen besser einbinden, Geisterstädte in den Alpen wiederbeleben oder eine Versammlung zu «Rural Commons» organisieren: Beim ersten «Alpine Changemaker Basecamp» (ACB) Anfang Juli 2021 im Valposchiavo/CH entwickelten rund 30 Teilnehmende aus dem Alpenraum ihre Projekte für eine lebenswerte Zukunft in den Alpen weiter.
Bild Legende:
Junge Ideen für ein gutes Leben in den Alpen: Das «Alpine Changemaker Basecamp» am Marktplatz von Poschiavo/CH. © Katharina Söldner

«Wir zeichnen eine imaginäre Landkarte für euer Projekt, damit ihr an jedem Punkt der Entwicklung wisst, wo ihr euch befindet und was ihr tun müsst», erklärt Michael Schuster, Design-Anthropologe von BASIS Vinschgau Venosta/I, in seinem Workshop zu integrierter Projektentwicklung. Dass es hilfreich sein kann dieselbe Situation aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, zeigten Serena Curti und Umberto Anesi von der Trentino School of Management/I bei ihrem Seminar zu kreativen Denkansätzen. «Die Teilnehmenden sollen lernen unerwartete Ereignisse vorherzusehen und herausfordernde Krisensituation zu bewältigen», meinen die beiden. Beeindruckend war für den Kulturphilosophen und Kulturmanager Jens Badura vom berg_kulturbüro als Mitinitiator des Projekts vor allem «die Selbstverständlichkeit, mit der der transdisziplinäre Austausch stattfand». Christina Thanner, Projektleiterin bei CIPRA International resümiert: «Das ACB brachte die verschiedensten Menschen, eine Vielfalt an Ideen und Fachbereichen zusammen.»

Von Alpenkräutern, Massentourismus und mentaler Gesundheit

Biodiversität fördern, systemische Designprinzipien diskutieren, das Potenzial leerstehender Gebäude erkennen: Bei zahlreichen Workshops und Exkursionen bekamen die Teilnehmenden neue Werkzeuge an die Hand und konnten ihre Projekte konkretisieren. Begleitet wurden sie von Coaches aus Wissenschaft, Unternehmertum, Handwerk, Regionalentwicklung, Philosophie und Kunst. Ein Bergzentrum für mentale Gesundheit und zur Behandlung von Essstörungen, ein Kunstpavillon zum Thema Massentourismus, Biwaks in verlassenen Scheunen: Durch die vielfältigen Projekte lernten die Teilnehmenden auch aus ihren gegenseitigen Erfahrungen. «Die Leute hier haben mich wirklich motiviert. Es war toll, wie andere Teilnehmende mit Ideen und Tipps für mein Projekt auf mich zukamen», freut sich Stefanie Schorz, die ein nachhaltiges Bouldergebiet in der Region Schluchsee/D aufbauen möchte. Für Claas Beeser, der im Piemont/I Wohnraum für junge Menschen schaffen möchte, wurde klar: «Die zentrale Frage ist nicht ob etwas möglich ist, sondern wie. Deswegen rede ich mit möglichst vielen Leuten, die anders sind als ich, um verschiedene Blickwinkel zu bekommen.»

Hinter den Kulissen

Ein Mentoring-Programm unterstützt die Teilnehmenden nun ein Jahr lang bei der Umsetzung ihrer Projekte. Das ACB war das erste Pilotprojekt des transdisziplinären «Alpine Changemaker Networks», einem Zusammenschluss aus Organisationen aus Bildung, Regionalentwicklung und Umwelt, welcher Ländergrenzen, Generationen, institutionelle Barrieren und Kulturen des Denkens und Handelns überwindet. Begleitet werden sie von einer Reflexionsgruppe, welche die Konzeption und Durchführung der Basecamps evaluiert, damit das Netzwerk selbst bestmöglich lernt und sich weiterentwickelt. Initiiert wurde das Netzwerk von CIPRA International und Jens Badura vom berg_kulturbüro. Das Polo Poschiavo, mit Direktor Cassiano Luminati, war Gastgeber des Pilotprojekts. Das «Alpine Changemaker Basecamp» wird gefördert von der Stiftung Mercator Schweiz.

 

Rückfragen sind zu richten an: Veronika Hribernik, Mitarbeiterin Kommunikation, +423 237 53 01, [email protected]

abgelegt unter: Jugend, Soziale Innovation