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Medienmitteilung

Die Schweiz braucht das Alpine Museum!

07.11.2017
Im Sommer beschloss der Bund, die Museumsförderung neu auszurichten. Dem Alpinen Museum der Schweiz wird mehr als 75% des bisherigen Bundesbeitrags entzogen. Ab 2019 droht dem Museum das Aus. Fast 10'000 Personen haben mittlerweile den Aufruf zur Rettung des Alpinen Museums unterzeichnet. Die CIPRA Schweiz und ihre Mitgliedsorganisationen betonen ebenfalls die Bedeutung des Alpinen Museums für das Alpenland Schweiz und fordern Bund und Politik auf, sich konstruktiv für eine zukunftsfähige Lösung einzusetzen.
Bild Legende:

Alpines Museum vor dem Aus. Bereits ab dem Jahr 2019 entzieht der Bund dem Alpinen Museum der Schweiz jährlich 770'000 CHF – mehr als 75% des bisherigen Bundesbeitrags. Diese Summe ist zu gross, um sie durch Beiträge Dritter zu ersetzen. Dem Museum droht ab 2019 das Aus. Die CIPRA Schweiz und ihre Mitgliedsorganisationen (Liste siehe unten) sind allerdings überzeugt, dass dies für die Schweiz als Land der Berge ein ausserordentlicher und untragbarer Verlust wäre.

Identitätsstiftende Alpen. Die Alpen sind einer der wichtigsten Pfeiler für das Selbstverständnis der Schweiz und die Identität der Schweizerinnen und Schweizer. Historiker François Walter sagte einst über das Alpine Museum, es solle der Bevölkerung dazu verhelfen, den Sinn für die Berge und die ihnen entgegengebrachte Liebe zu bewahren. Doch diese Liebe scheint nicht mehr selbstverständlich.  

Grosse Herausforderungen. Das gesamte Alpengebiet in der Schweiz und darüber hinaus steht vor enormen Herausforderungen: Der Transitverkehr nimmt zu und verschlechtert in den Alpentälern die Luftqualität und verursacht vielerorts eine grosse Lärmbelastung; die Biodiversität nimmt ab, während der Wald sich ausdehnt und das Landschaftsbild verändert; manche Täler sind von Abwanderung betroffen und stehen vor riesigen Problemen, den Service public zu erhalten; der Tourismus befindet sich international in einem ruinösen Wettkampf und ist überdeutlich vom Klimawandel betroffen; die Zukunft der Berglandwirtschaft ist unklar.

Schwindende Solidarität. Gleichzeitig bröckelt die für die Schweiz als föderalistischer Staat so wichtige Solidarität zwischen den Berggebieten und dem Mittelland. Oft dominiert ein Gegeneinander zwischen Berg und Tal, wie es beispielsweise in der Abstimmung über den neu zu schaffenden Nationalpark Adula überdeutlich wurde. Dieses Gegeneinander ist weder für die Identität und den Zusammenhalt der Schweiz förderlich, noch trägt es dazu bei, die Herausforderungen in den Alpen zu meistern und zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen für die existierenden Probleme zu finden. Katharina Conradin, Präsidentin von CIPRA International, ist überzeugt: „Die Schweiz braucht einen Ort, an dem diese Herausforderungen diskutiert werden können und ein zukunftsfähiges Bild der Alpen entworfen und verhandelt werden kann. Das Alpine Museum ist dieser Ort.“

Das Museum als Ort des Dialogs. Mit einer Vielzahl an Ausstellungen und Veranstaltungen und einem breiten Netz an Partnerorganisationen konnte seit der Neuausrichtung im Jahr 2012 ein breites Publikum erreicht und ein grosses Medienecho ausgelöst werden. Mit seinen originellen, interaktiven, anschaulichen, aber auch pointierten, kontradiktorischen und provozierenden Ansätzen initiiert das Alpine Museum immer wieder einen Dialog über die Zukunft der Alpen.

Bund und Politik müssen handeln! Der Rückhalt in der Bevölkerung für das Alpine Museum wird durch die Rettungsaktion überdeutlich, die als Reaktion auf den Kürzungsentscheid des Bundes initiiert wurde: Fast 10'000 Personen haben mittlerweile den Aufruf auf rettungsaktion.alpinesmuseum.ch unterzeichnet. Die CIPRA und ihre Mitgliedsorganisationen fordern Bund und Politik auf, sich rasch für eine Lösung einzusetzen, die das Fortbestehen des Alpinen Museums auch in Zukunft sicherstellt!

Unterzeichnende Organisationen: 

  • CIPRA International
  • CIPRA Schweiz
  • Alpen-Initiative
  • BirdLife Schweiz
  • Grimselverein
  • Mountain Wilderness Schweiz
  • Naturfreunde Schweiz
  • Stiftung Landschaftsschutz Schweiz


Weitere Auskünfte: 

Katharina Conradin, Präsidentin CIPRA International, [email protected], Tel. 079 660 38 66