Bergeller Tagung 2018
Mit einer Serie von drei Veranstaltungen über drei Jahre haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Beitrag der Kultur an die Entwicklung der Berggebiete zu thematisieren und auszuloten. Am diesjährigen Anlass haben wir in erster, Kulturschaffende und Kulturvermittler eingeladen, ihre Sichtweisen aufzuzeigen. Am gut besuchten öffentlichen Anlass im Schulhaus von Stampa hat der Lugnezer Architekt Gion Caminada eine stark Auseinandersetzung mit dem Ort gefordert und unter dem Titel "Orte schaffen" die Wichtigkeit guter Architektur für die Weiterentwicklung von Ortsbild und Kulturlandschaft aufgezeigt.Auf dieser Grundlage konnte sich eine spannende Kulturdebatte entfalten, wo auch unterschiedliche Auffassungen über die Ziele des zeitgenössischen Kulturschaffens und der Ausprägungen von Kultur in Stadt und Land Platz hatten.
Die Beiträge der fünf Kulturvermittlerinnen am Freitag morgen haben ein breites Spektrum von Herangehensweisen aber auch Gemeinsamkeiten aufgezeigt. Die Finanzierung stellt die KulturvermittlerInnen vor manchmal unüberwindbare Hürden und ein oft riesiges persönliches Engagement für die Sache der Kultur war bei allen ReferentInnen spürbar. Kultur gedeiht überall und soll allen zugänglich sein, sie kann einen wichtigen Beitrag leisten, um aktuelle Fragestellungn zu verhandeln. Sie trägt zur Verständigung über (Sprach-) Grenzen hinweg, aber auch zwischen Einheimischen, Gästen und Zweiheimischen bei. Kultur hat ein grosses Potential zur Schaffung von Zukunftsperspektiven im Berggebiet.
Mit der diesjährigen Veranstaltung sehen wir uns bestärkt in unseren Resolution der ersten Veranstaltung vor zwei Jahren, welche einen höheren Stellenwert für die Kultur in Politik und Regionalentwicklung fordert. Die CIPRA Schweiz wird nun Rückschau halten auf die Ergebnisse drei Jahre und darüber entscheiden, wie die Thematik vorangebracht werden kann. Gut möglich, dass die reiche Erfahrung genutzt wird, um das Thema an einer internationalen alpenweiten Fachtagung der CIPRA aufzugreifen. Jedenfalls wurden an der Tagung bereits Ideen dazu geschmiedet und es wurde genetzwerkt. Auch dies ein willkommendes Resultat unsere Tagungen. Dass Impulse verliehen wurden, neue Netzwerke aufgebaut, und Ideen durch die vielen Beteiligten angereichert und weitergetragen werden, ist vielleicht das schönste Ergebnis der Tagung.
Dass dies möglich war, dazu bedanken wir uns auch bei den Finanzieren aus Kanton und bei der Gemeinde Bregaglia, welche mit ihrem immensen Kulturreichtum den idealen Rahmen für die Tagungsreihe bot.