Naturbasierte Lösungen und ihre Governance-Strukturen im Alpenraum
Der Alpenraum ist besonders sensibel für die Auswirkungen des Klimawandels. Veränderungen von Niederschlag, Temperatur und Abfluss beeinflussen nicht nur die ökologischen Funktionen, sondern auch die Wirtschafts- und Siedlungsmöglichkeiten in den Alpen und angrenzenden Gebieten. Naturbasierte Lösungen bieten hier wichtige Ansätze zur Minderung und Anpassung an die Klimaveränderungen. Nach der Definition des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen (UNEP) sind dies Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemen, die Herausforderungen bewältigen und menschliches Wohlbefinden, Ökosystemleistungen, Widerstandsfähigkeit und biologische Vielfalt fördern. NbL basieren auf Ökosystemleistungen wie der Abmilderung der Auswirkungen von Naturgefahren, der Bindung von CO2, der Beschattung von Flächen oder der Zurückhaltung von Niederschlagswasser. Gleichzeitig fördern sie die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit.
Um naturbasierte Lösungen effektiv zu nutzen, ist eine neue Sichtweise erforderlich, die die Bedeutung von Ökosystemleistungen anerkennt und sie in Entscheidungsprozesse integriert. Dies erfordert die Entwicklung entsprechender Governance-Mechanismen auf allen Ebenen. Da NbL oft sektor- und grenzüberschreitende Zusammenhänge aufweisen, ist die Alpenkonvention als transnationales Abkommen besonders relevant und geeignet für ihre Etablierung im Alpenraum. Der Alpine Klimabeirat hat NbL daher zu einem Schwerpunktthema gemacht.
Der Bericht «Naturbasierte Lösungen im Alpenraum» analysiert acht ausgewählte Beispiele aus den Alpenländern. Durch den Vergleich dieser Umsetzungen in verschiedenen Sektoren sollen Beiträge zur Bewältigung des Klimawandels und die sozio-ökonomischen Vorteile für die Gesellschaft dargestellt werden. Ein weiteres Ziel ist die Analyse und Formulierung notwendiger Veränderungen in Governance-Mechanismen, um NbL als Alternativen zu technischen Ansätzen stärker zu fördern und umzusetzen.
Laufzeit
April 2024 bis Ende Januar 2025
Projektpartner
Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung, www.ifuplan.de (Projektleitung)
CIPRA International, www.cipra.org
Finanzierung
Umweltbundesamt, Deutschland
Kontakt
Magdalena Holzer, [email protected]
Wolfgang Pfefferkorn, [email protected]