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Gesund und umweltfreundlich zur Arbeit

Erkenntnis bei der Zertifizierung nach ISO 14001 in 1998: Bei 65% der Arbeitswege per Auto wird etwa 50% des totalen Firmen-Energieverbrauchs durch Arbeitswege verursacht. Durch Mobilitätsmanagement konnten wir den Anteil der Arbeitswege per Auto im Jahresdurchschnitt auf etwa 45% senken. Entsprechend sanken Energieverbrauch und CO2-Ausstoss auf etwa 1/3 des Firmentotals. Unser Ergebnis: Mobilitätsbedürfnissen gerecht werden und unsere Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen.

Themen: Mobilität
Region: Liechtenstein
Laufzeit: 1999-01-01 - 2007-01-01
Kontakt: Georg Sele

http://www.inficon.com

Projektträger
Die INFICON AG in Balzers (215 MitarbeiterInnen) konzentriert sich auf die Entwicklung und Herstellung von Vakuuminstrumenten und Gas-Analytik für viele verschiedene Industrieanwendungen. Das Unternehmen ist Teil der weltweit tätigen INFICON Holding AG (740 MitarbeiterInnen) mit operativem Hauptsitz in Syracuse, USA, und weiterem Entwicklungs-/Produktionsstandort in Köln sowie Verkaufs-/Servicestellen in Asien, Europa, USA. Seit Juli 2000 ist INFICON als eigenständige Firma am SWX dotiert.

Beteiligte
Am Prozess beteiligt sind die MitarbeiterInnen der INFICON AG und der UCP Processing AG in Balzers. Die multifunktionale Arbeitsgruppe "Umwelt & Mobilität" betreut den Prozess. Als Teil des Qualitätsmanagements hat der Qualitätsverantwortliche den Vorsitz; er vertritt die Anliegen in der Geschäftsleitung. Für Verhandlungen mit den Betreibern des öffentlichen Verkehrs arbeiten ehemalige "Balzers-Firmen" zusammen; die Vertretung geschieht durch den grössten Arbeitgeber, die Unaxis Balzers AG.

Ziele
Als ein Umweltziel wurde in 2000 definiert: Reduktion des Energieverbrauchs für Arbeitswege der Mitarbeitenden. Als Ziel für den Modalsplit wurde definiert: 40% motorisierter Individualverkehr (ca. 95% Auto), 40% kollektiver Verkehr (ca. 90% ÖV, 5% Fahrgemeinschaften, 5% Werkbus Unaxis), 20% Fuss-/Radverkehr. Deshalb wurden im Neubau (Einzug April 2002) nur Parkplätze für 40% der Belegschaft (maximal etwa 300 Personen) vorgesehen. Die hohe Mitarbeiterzufriedenheit soll durch das betriebliche Mobilitätsmanagement nicht beeinträchtigt werden und der Firma sollen keine Nachteile in der Rekrutierung von neuem Personal entstehen. Dies in Anbetracht der Tatsache, dass im Jahresdurchschnitt etwa 75% der Arbeitswege zu Arbeitsplätzen in Liechtenstein mit dem Auto zurückgelegt werden. Betriebswirtschaftlich soll das betriebliche Mobilitätsmanagement kostenneutral sein. Dies ohne Berücksichtigung der verbesserten Gesundheit vieler MitarbeiterInnen durch mehr körperliche Bewegung.

Aktivitäten
Der Mobilitäts-Club dient als Plattform. MitarbeiterInnen können kostenlos Club-Mitglieder werden. Sie verpflichten sich ihrerseits, den Arbeitsweg max. 24 Mal (Top) oder 96 Mal (Plus) pro Jahr allein im Auto zurückzulegen. Anreize des Mobilitäts-Clubs: jährliche Mobilitätsunterstützung von CHF 330; gratis Tagesparkplatz; gratis Mitgliedschaft bei Mobility CarSharing Schweiz; kostenlose Verwendung von Mobility-Auto; verbilligte SBB-Abos; spezielle Aktionen für Top-Mitglieder: Verlosung von Geldbeträgen, Auszeichnung vor Belegschaft.Die Höhe der Parkplatzgebühr (360 oder 720 CHF/a) richtet sich nur nach Arbeitsweg-Kriterien; ebenso die Vergabe bei zu wenig verfügbaren Parkplätzen. Das System bevorzugt Fahrgemeinschaften. Alle Mitarbeitenden können vom Velo-Reparaturtag und der Velohelm-Aktion profitieren, sowie am jährlichen Mobilitäts-Lotto teilnehmen (während 4 Wochen, täglich CHF 50 in Jackpot; Teilnahmebedingung: Arbeitsweg nicht allein im Auto oder per Motorrad zurückgelegt).

Ergebnisse
Durch Anwendung von Managementgrundsätzen auf den Berufsverkehr haben wir diesen nicht nur bewältigt, sondern die Mobilität unserer MitarbeiterInnen mitgestaltet. Wir gewichten die Zufriedenheit und Gesundheit der MitarbeiterInnen hoch. Die Erreichbarkeit des Firmenstandorts wurde verbessert. Für viele Mitarbeitende ist der Arbeitsweg kostengünstiger geworden; kein Zweitauto mehr nötig. Viele MitarbeiterInnen fühlen sich gesunder und empfinden weniger Stress dank alternativer Verkerhsmittel. Das Mobilitätsmanagement ist kosteneffizient für die Firma. Durch Mobilitätsmanagement entlasten wir die Strassen. Wir belasten die Umwelt deutlich weniger mit Luftschadstoffen, Feinstaub und Lärm. Die Firma hat ein innovatives Image als Arbeitgeber, nicht nur für Produkte. Der Jahresdurchschnitt der MIV(Auto)-Arbeitswege betrug im November 2003 noch 46%. Entsprechend sanken Energieverbrauch und CO2-Ausstoss auf etwa 1/3 des Firmentotals. Gesundheit und Verkehrsmittelwahl sind Gesprächsthemen.

Hinweis

Die Inhalte auf dieser Seite wurden im Rahmen des Projekts „Zukunft in den Alpen“ im Jahr 2005 eingegeben und seitdem nicht aktualisiert.