CIPRA Vertretungen:

Benutzerspezifische Werkzeuge

  Suchfilter  
Navigation

Landwirtschaft mit biologischer Zukunft (Agricoltura con un futuro bio)

In der Gemeinde Budoia haben sich die örtlichen Bio-Produzenten und die Schulmensen zusammengeschlossen. Die Eltern, die dem Italienischen Verband für Biologische Landwirtschaft AIAB angehören, wählen die Produkte aus, und erstellen gemeinsam mit den Landwirten Anbauprogramme, um so den Mittagstisch an den Schulen über das gesamte Schuljahr hinweg mit lokalen Produkten zu versorgen. Dies kommt allen Beteiligten zugute, denn die Landwirte verfügen über einen sicheren und planbaren Absatzmarkt, während die 150 SchülerInnen in den Genuss frischer und gesunder Produkte kommen.

Themen: Regionale Wertschöpfung, Soziale Handlungsfähigkeit, Neue Formen der Entscheidungsfindung
Region: Friuli Venezia Giulia - Provincia di Pordenone / I
Laufzeit: 2003-06-01 - 2006-06-30
Kontakt: Fabia Mellina Bares

www.aiab.it/informazione/dossier/mensebio/budoia

Projektträger
Projektträger ist der Regionalverband Friaul-Julisch-Venetien des Italienischen Verbandes für Biologische Landwirtschaft (AIAB –Associazione Italiana per l’Agricoltura Biologica). Der AIAB setzt sich als Verein mit kulturellem Hintergrund für biologische Landwirtschaft, nachhaltige ländliche Entwicklung und ausgewogene und bewusste Ernährung ein. Der Einkauf wurde von den Schülereltern aus Budoia selbst abgewickelt. Schülereltern und Landwirte gehören dem AIAB an. Die Erzeuger der landwirtschaftlichen Produkte, die Eltern, Lehrpersonen und das Küchenpersonal wurden von den Fachleuten des AIAB durch Information und Schulungen unterstützt.

Beteiligte
Der AIAB-Friaul-Julisch-Venetien wählt über die Eltern die Erzeugnisse bei den örtlichen Erzeugern aus, die mit der Gemeinde ein entsprechendes Abkommen getroffen haben, und tätigt die Bestellungen. Die Zahlungen werden von der Gemeinde abgewickelt. Der AIAB-Friaul-Julisch-Venetien bietet fachliche Unterstützung und Schulung. Die örtliche Gesundheitsbehörde unterstützt den Ausschuss für Schulmensen, in dem Eltern, Lehrpersonen, KöchInnen und GemeindebeamtInnen vertreten sind, durch fachliche Beratung bei der Erstellung der Speisepläne. Ein Catering-Unternehmen besorgt mit eigenem Küchenpersonal die Zubereitung der Speisen und den Reinigungsdienst.

Ziele
Das vorrangige Ziel ist die Unterstützung der lokalen Entwicklung durch die Schaffung einer kurzen Handelskette, in der sich die Landwirte auf eine ökologisch wertvolle - biologische - Landwirtschaft und die direkte Beziehung zum Verbraucher konzentrieren können. Auch weitere Betriebe sollen zum Umstieg auf biologischen Anbau animiert werden, und man versucht, immer mehr Verbraucher zu gewinnen. Die betreffende Region verzeichnet ein rapides Absinken der Beschäftigten in der Landwirtschaft, so dass die Wettbewerbsfähigkeit im Verhältnis zu den globalen Märkten stetig abnimmt. Weitere Zielsetzungen sind Bewusstsein bildende Maßnahmen zur Förderung einer gesunden, ausgewogenen und bewussten Ernährung durch frische Produkte der Saison in den traditionellen Zubereitungen der Region; damit soll bereits im frühen Kindesalter begonnen werden. Gleichzeitig will man über die Schulmensen auch die Eltern erreichen und deren Bewusstsein für die oben genannten Anliegen fördern, so dass ein vorbildhafter Kreislauf entsteht, der von einer gesunden Ernährung ausgehend die Aufwertung und nachhaltige Unterstützung der lokalen Entwicklung ermöglicht.

Aktivitäten
Der AIAB-Friaul-Julisch-Venetien hat zur Umsetzung des Projektes folgende Schritte unternommen: 1. Vorschlag an die Gemeinde Budoia zur Abwicklung des Dienstes mit den entsprechenden Vereinbarungen; 2. Ermitteln und Auswahl der örtlichen Erzeuger für die Lieferung der erforderlichen biologischen Produkte; 3. Stetige Kontrolle der Produktqualität; 4. Anpassung der Speisepläne zur Verbesserung der nährwertspezifischen Eigenschaften und besseren Nutzung lokaler Produkte (nicht zuletzt durch traditionelle Rezepte) ; 5. Veranstaltung von Informations- und Schulungstreffen mit dem Küchenpersonal, den Eltern und Lehrpersonen; 6. Schulungstreffen mit den Produzenten; 7. Informationsveranstaltungen für die BürgerInnen von Budoia und der angrenzenden Gemeinden; 8. Informationsveranstaltungen mit den SchülerInnen; 9. Besichtigungen der Landwirtschaftsbetriebe durch die Schulklassen; 11. Beteiligung an der Zubereitung von Büffets für besondere Anlässe; 12. Einrichtung einer Einkaufsgemeinschaft für die Familien.

Ergebnisse
1. Förderung der lokalen Wirtschaft und der direkten Verbindung zu den Landwirten; 2. Orientierung zu nachhaltigen (biologischen) Anbaumethoden in der Landwirtschaft; 3. Änderung der täglichen Ernährungsgewohnheiten der Kinder (Produkte der Saison, stetiger Verzehr von frischem Obst und Gemüse, weniger Fleisch, usw.; ); 4. Aufklärung der Familien über richtige Ernährung, die Bedeutung der Landwirtschaft für die regionale Wirtschaft und die Ernährungssouveränität; 5. Einbeziehen der Gemeindebediensteten, von denen etwa zehn die Schulmensa in Anspruch nehmen; 6. Einbeziehen der Sozialdienste der Gemeinde, denen biologische Mahlzeiten für den bestehenden Essen- auf- Rädern-Dienst für allein stehende Senioren angeboten wurde; 7. Einrichtung eines lokalen Wirtschaftsnetzwerks, um die erzeugte Wertschöpfung vor Ort zu halten; 8. Werbung für das Projekt in den umliegenden Gemeinden, um so das Netzwerk der Akteure zu festigen und die Verbindung zwischen Bürgern und Landwirten zu stärken.

Hinweis

Die Inhalte auf dieser Seite wurden im Rahmen des Projekts „Zukunft in den Alpen“ im Jahr 2005 eingegeben und seitdem nicht aktualisiert.