Amstetten 2010 + Zukunft aktiv gestalten
Das Projekt "Amstetten 2010 + Zukunft aktiv gestalten" basiert darauf, dass die Stadtgemeinde Amstetten sich dem Gedanken des nachhaltigen Wirtschaftens verbunden fühlt und durch konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz beitragen will. Das umfassende Projekt gliedert sich in vier Teilprojekte: + Erneuerbare Energie + Energieeffizienz und ökologisches Bauen + Umwelt und Lebensqualität + Bildung und Arbeit. Die Phase 1 endete im Mai 2006, der geplante Umsetzungszeitraum erstreckt sich bis 2010+.
Amstetten 2010 + creating the future
Verminderungsmassnahme
Massnahmentyp:
- strategisch
- technisch
- gesetzlich
Bereich:
- Energieversorgung
- Wasserwirtschaft
- Gebäude und Siedlungen
- Bildung
lokal
Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
Umwelt und Lebensqualität
Bildung und Arbeit
Durch eine konsequente und gelebte Nachhaltigkeitsstrategie gestalten wir unsere Zukunft aktiv. Das Projekt Amstetten 2010+ ist ein Samenkorn, dem wir die Bedingungen geben zu wachsen und Früchte zu tragen! + Amstetten ... wird über eine gelebte Nachhaltigkeitsstrategie zur Zukunftsregion ... erhält eine klare Positionierung und Sprache ... vernetzt das Denken und Handeln der einzelnen Akteure ... schafft Identität und Stolz durch hochwertige Referenzprojekte ... erfährt einen Imagegewinn als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum ... wird Vorbild für andere Regionen ... bildet neue Perspektiven für die Jugend. + Durch die aus diesem Projekt abgeleiteten Maßnahmen verbessern wir die lokale Umweltsituation + Die Maßnahmen schaffen einen relevanten Beitrag zu den Klimazielen Österreichs + Unsere BürgerInnen profitieren von intakten Naherholungsräumen + Die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und die Initiative im Bildungsbereich schafft echte Zukunftschancen.
Durchgeführte Aktivitäten: + Ernennung Energiebeauftragter & Energieberatung & Gebäudethermografie + Festlegung Vorranggebiete Fernwärme + Errichtung 4,2, kWp Fotovoltaikanlage RIZ Amstetten (2006) + Errichtung großes Biomasse-Fernheizkraftwerk (Betrieb 4. Qu. 2006) + Errichtung Biogasanlage (Betrieb 2006) + Faulgasbetriebene Blockheizkraftwerke des Gemeindeabwasserverbandes liefern Wärme ins Fernwärmenetz (2007) + Energie-Contracting 24 kommunale Gebäude + Neubau Kindergarten Eggersdorf nach klima:aktiv-Kriterien, mit Photovoltaikanlage (Eröffnung 2008) + Sanierung der Volksschule Hausmening nach Niedrigenergiestandard (Durchführung 2008 und 2009) + Neubau Stadtwerkehaus in Niedrigstenergiebauweise mit Photovoltaikanlage (Inbetriebnahme Juni 2008) Amstetten fördert zusätzlich zum Land NÖ + Fernwärmeanschluss + Heizkesseltausch + Wärmepumpen + Dämmung oberste Geschossdecke + Solar-&Photovoltaikanlagen + Zielorientierte Anpassung Gemeindewohnbauförderung
+Das Erarbeiten des umfassenden Projekts, die glaubwürdige Vorstellung und erste Umsetzungsmaßnahmen führten dazu, dass Amstetten als "Innovativste Gemeinde Österreichs 2006" ausgezeichnet wurde bzw. Herr BP Dr. Heinz Fischer Amstetten besuchte und Einzelprojekte vor Ort in Augenschein nahm. +Das große Biomasse-Fernheizkraftwerk, die Biogasanlage liefern Wärme und Strom bzw. die Blockheizkraftwerke des GAV Wärme. Die Photovoltaikanlagen liefern Strom ins lokale Elektrizitätsnetz. +Amstetten wurde im März 2008 mit dem 3. Preis als NÖ Wassergemeinde ausgezeichnet, wir machen die innerstädtischen Bachläufe erlebbar (z.B. Bau/Verlängerung Ybbsuferbegleitweg), bauten Fischaufstiege an der Url und am Mühlbach und setze(t)n große Baumaßnahmen im Hochwasserschutz (dzt. Bau von 3 Retensionsbecken am Lewingbach). +Der Amstettner Energietag wird jährlich abgehalten, die Amstettner Ökoenergiemeile wurde eingerichtet. +Wir setzten Maßnahmen zur Errichtung der Zukunftsakademie Mostviertel.
Bewertungskriterien für die Juryentscheidung
Die Schaffung bzw. der beständige Ausbau (derzeit konkret im Ortsteil Neufurth-Hausmening) der Fernwärme, die Wärmeerzeugung erfolgt aus biogenen erneuerbaren Stoffen, reduziert den Einsatz fossiler Brennstoffe. Die Produktionszahlen -der ab dem Jahr 2006 in Betrieb genommenen Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbarer Energie- betrugen im Jahr 2007 (IST-Werte): + Wärme 56.811 MWh und + Strom 39.589 MWh + 22.052 t CO2 eingespart. Amstetten baute in den letzten Jahren das Radwegenetz aus, förderte den Bau von Park & Ride Anlagen (eine neue Anlage mit ca. 650 PKW-Stellplätzen wurde im Juni 2008 eröffnet, Volumen Stadtgemeinde ca. EUR 1,2 Mio.), 67 % der BürgerInnen können den City-Bus nutzen. Das Energie-Contracting für 24 kommunale Gebäude reduziert den Energieverbrauch, im Neubaubereich (Kindergarten Eggersdorf bzw. Stadtwerkehaus) werden in Bezug auf den Energieverbrauch Leuchtturmprojekte geschaffen. Gebäudesanierung mit Schwerpunkt auch auf thermische Sanierung.
+ Die Energieproduktionsanlagen (erneuerbare Energie), der größte Leistungsanteil wurde nach dem Jahr 2006 geschaffen, erzeugen mehr Energie als die Haushalte in Amstetten (10.432) verbrauchen, CO2 Einsparung dieser Anlagen im Jahr 2007 22.052 t. + Die CO2 Emmissionen der kommunalen Gebäude lag im Jahr 2000 bei 15.220 t und wurde reduziert, Jahr 2007 13.569 t. + Bau des Kindergartens Eggersdorf nach klima:aktiv Kriterien samt Fotovoltaikanlage, Bau des Stadtwerkehauses in Niedriegstenergiebauweise (Eröffnung 2008). + Thermische Sanierung Gemeindewohnbauten. + Die Schaffung von Retensionsbecken für den Hochwasserschutz ist in wichtigen Bereichen bereits umgesetzt oder im Bau, weitere Maßnahmen sind auch von den Fördermöglichkeiten von Bund und Land abhängig. + Soweit lokal möglich wird Regenwasser zur Versickerung gebracht und Regenwasser genutzt. + Umfassende Nutzung von Grünraumelementen zur Verbesserung des Mikroklimas durch Beschattungseffekte (Parks, Alleen, etc.).
Bereich | positive Auswirkung | neutrale Auswirkung | negative Auswirkung |
---|---|---|---|
Landschaft | X | ||
Alpine Ökosysteme/Biodiversität | X | ||
Wasser, Boden, Luft | X | ||
Andere | |||
Beschreibung + Der Umweltbereich Luft profitiert von der CO2 Reduktion (22.052 t durch neue Energieerzeugungsanlagen + Minderverbrauch der kommunalen Gebäude von rd. 1.650 t). + Der Bau der Fischaufstiegshilfen an Url bzw. Mühlbach und Gschirmbach bringt klar positive Aspekte zur Gewässerdurchgängigkeit, im April 2008 -zur beginnenden Laichwanderung- wurden ca. 1 Monat lang in Reusen Passagemessungen durchgeführt, als Ergebnis kann festgehalten werden, dass nunmehr mindestens 11 Arten wieder in diese Nebenbäche der Ybbs aufsteigen können, der Erfolg der Maßnahme hat sich damit klar bestätigt. Das Faulgas einer Kläranlage mit 150.000 EGW wird in zwei Blockheizkraftwerken verstromt bzw. die Abwärme in das Fernwärmenetz eingeleitet. Die Biogasanlage nützt das Faulgas aus rd. 10.000 t Bioabfall. |
Bereich | positive Auswirkung | neutrale Auswirkung | negative Auswirkung |
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Soziale Gerechtigkeit | X | ||
Mitsprache/Partizipation | X | ||
Regionale/kulturelle Identität | X | ||
Andere | |||
Beschreibung + Aus den Projektzielsetzungen ist klar ableitbar, dass Amstetten Identitätsstiftende Ziele verfolgt; umfassende Maßnahmen schaffen Glaubwürdigkeit + Zusätzliche Gemeindeförderungen erleichtern den BürgerInnen Energiesparmaßnahmen + Das Projekt 2010 + wird von einer Plattform getragen, diese Personen sind oftmals für die BürgerInnen greifbar und können Anregungen und Wünsche einbringen. Bei den Energietagen wird die Mitwirkung der BürgerInnen explizit gesucht + Seitens der Stadtgemeinde werden Verkehrseinrichtungen (z.B. City-Bus, Park&Ride-Anlage [2008]), welche den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtern, finanziell unterstützt. Der Ausbau der Radwege (Lückenschlüsse, Radfahrbrücke über Ybbs [2007]) ist gleichfalls eine Maßnahme gegen den motorisierten Individualverkehr |
Bereich | positive Auswirkung | neutrale Auswirkung | negative Auswirkung |
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Beschäftigung | X | ||
Wertschöpfung/Einkommen | X | ||
Knowhow/Wettbewerbsfähigkeit | X | ||
Andere | |||
Beschreibung + In den Energieproduktionanlagen (aus erneuerbarer Energie, ab 2006 in Betrieb) finden 13 Personen einen Dauerarbeitsplatz. + Zusätzliche Beschäftigungseffekte ergaben sich durch den Bau der Energieproduktionsanlagen (z.B. Investitionskosten für das große Biomasse-Fernheizkraftwerk beliefen sich auch mehr als EUR 20,0 Mio.)bzw. ergeben sich durch den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes. + Zusätzliches Einkommen für bäuerliche Betriebe aus der Biomassezulieferung (Energieholzproduktion) bzw. können Industrieholzabfälle eines großen lokalen Industriebetriebes mit einer höheren Energieeffizienz (früher nur Wärmeproduktion, jetzt zusätzlich auch Strom) genutzt werden. + Die lokale Stromproduktion reduziert Netzverluste, die Abhängigkeit von überregionalen Stromlieferungen. |
+Pressekonferenz zur Projektvorstellung (Mai 2006), es erfolgte eine regionale Berichterstattung in Printmedien. Die Broschüre "Amstetten 2010 + Zukunft aktiv gestalten" wurde den Amstettner Haushalten zugestellt +Die Auszeichnung "Innovativste Gemeinde Österreichs 2006" und der Besuch von Herrn BP Dr. Fischer (11/2006) wurden intensiv genutzt, es erfolgte eine österreichweite Projektinformation. +Die Stadtzeitung AmPULS (Auflage rd. 10.400 Stk.) informiert in jeder Auflage im Ausmaß von 2 bis 4 Seiten über das Projekt und die Projektfortschritte/Umsetzungsmaßnahmen +Homepage Stadtgemeinde: Projektinformation sind abrufbar bzw. einzelne Dokumente stehen zum Download bereit +Jährliche Energietag=BürgerIneninformation +Auslobung Klimapreis +Eigene Homepage für das Projekt (2008/2009)
Die Übertragbarkeit ist in folgenden Bereichen gegeben: + Projektansatz Amstetten 2010+ als Nachhaltigkeitsprojekt + Beitritt zum Klimabündnis + energierelevante Fördermaßnahmen schaffen + kommunale Fernwärmenutzung + Energie-Contracting und Energiebuchhaltung + energieeffiziente Neubauten / Sanierungen kommunaler Gebäude + Maßnahmen im Bereich Umwelt und Lebensqualität, Verbesserung / Herstellen naturnaher Lebensräume, Natur / Wasser erlebbar machen + Mobilisierungsmaßnahmen für die Bevölkerung + Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeindezeitung, Homepage, … + Überregionale Medien die Projektziele verdeutlichen und regelmäßig in die Berichterstattung über Umsetzungsmaßnahmen einbinden + Lokale Leuchtturmprojekte schaffen Nutzererfahrungen/Ansprechpartner
Das Energieleitbild der Stadtgemeinde Amstetten: + Amstetten wird zur Energiemusterstadt + Das Klimabündnisziel ist integrierter Bestandteil der zukünftigen Energiepolitik + Die erneuerbaren Energieträger tragen wesentlich zur Energieversorgung in Amstetten bei + Die Stadtgemeinde strebt danach Projekte nur dann umzusetzen, wenn wirtschaftliche und ökologische Kriterien erfüllt werden + Zukünftige Entscheidungen der Stadtgemeinde werden auch nach Kriterien des Klimaschutzes bewertet. Das bestehende Energiekonzept wird derzeit evaluiert, auf seine Zielereichung geprüft und neue, ergänzende Ziele und Maßnahmen definiert und sollte im 4. Quartal 2008 vorliegen. Das Gesamtprojekt sieht die Umsetzung von ca. 50 Teilprojekten vor, neue sinnvolle Maßnahmen werden integriert.
Weitere Informationen
Innovativ ist der umfassende Projektansatz und das bestehende Objekte und getätigte Maßnahmen im Energie- und Umweltbereich mit ergänzenden, zu schaffenden Maßnahmen zu einem Ganzen verknüpft werden; die Projektteilbereiche: +Erneuerbare Energien +Energieeffizienz und ökologisches Bauen +Umwelt und Lebensqualität +Bildung und Arbeit Die Maßnahmen bringen echten Nutzen für BürgerInnen.
Ad Budget Stadtgemeinde: Eine konkrete Summe kann aufgrund der Vielzahl der Teilprojekte (ca. 50) nicht angegeben werden bzw. sind die Kosten für geplante Maßnahmen oftmals noch nicht bekannt. Die Ausgaben für alle Plan-Projekte min. EUR 15 Mio. Einsatz Preisgeld: Für eine klimarelevante Maßnahme bei einem Teilprojekt (z.B. Bau Zentralhauptschule Amstetten), welches noch nicht ausfinanziert ist.
Online Informationen über die Massnahme
Link 1
Projekthomepage
http://www.amstetten2010plus.at
Link 2
Kurzbeschreibung der Stationen und Plandarstellung der Ökoenergiemeile, welche die Anlagen zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Rohstoffen bzw. Auskunftsstellen zum Thema Energie verbindet, gut geeignet als Radstrecke
http://www.amstetten2010plus.at/images/stories/contentpics/Oekoenergiemeile2008.pdf
Link 3
Die Broschüre 2010 + Zukunft aktiv gestalten ist eine Zusammenfassung der Istsituation (Jahr 2006) und der geplanten Maßnahmen.
http://www.amstetten2010plus.at/images/stories/contentpicsfile/Amstetten2010.pdf
Das Projekt 2010+ besteht aus mehr als 50 Teilprojekten, die restiktive Dateneingabe bedingt, dass eine Auswahl getroffen wird und eine vollständige Darstellung und Aufzählung der Maßnahmen nicht erfolgen kann. Die von uns gesetzen konkreten Maßnahmen machen uns unabhängiger von Energielieferungen, bringen Vorteile für die Umwelt, lokale Wertschöpfung und erlebbaren Nutzen für unsere BürgerInnen.
Verwaltung (lokal, regional, national)
+ Die Stadtgemeinde Amstetten ist mit ca. 23.000 Einwohnern das regionale Zentrum im Mostviertel (NÖ). + Amstetten verfügt über ein breites Kultur- und Freizeitangebot, ist ein bedeutender Schul- und Handelsstandort, internationale Großunternehmen haben ihren Sitz in Amstetten. + Die Stadtverantwortlichen bekennen sich seit Jahren klar zum Umwelt- und Klimaschutz und Handeln zielorientiert.
Regionales Innovationszentrum Amstetten, Plattformgruppe 2010 +, Umdasch, ertex solar, buntmetall, Sparkasse Amstetten, Stadtwerke Amstetten, SWH GmbH, Fachhochschule Wieselburg, "die umweltberatung". Weitere Kontaktperson: Fr. Mag. Rosemarie Pichler, RIZ Amstetten ++43 (0)7472 65510 - 110 Teilprojektbezogen: EVN AG
Fotos, Illustrationen, Dokumente
Das Bild zeigt das Biomasse-Fernheizkraftwerk in Amstetten, eines der größten dieser Art in Österreich.
Das Bild zeigt den im Jahr 2007 errichteten Fischaufstieg Mühlbachmündung. Die Messungen des Jahres 2008 zeigen, dass diese Fischpassage gut angenommen wird.
Das Hochwasserschutzprojekt stellt eine Anpassungsmaßßnahme dar, lokale Starkregen können in Amstetten große Schäden verursachen.