CIPRA Vertretungen:

Benutzerspezifische Werkzeuge

  Suchfilter  

Deckmantel "Heimatschutz"

25.09.2024
Dachtest du auch immer, wer sich für den Naturschutz einsetzt, ist eher politisch links orientiert und am demokratischen Fortschritt interessiert? Tatsächlich gibt es auch viele rechte und rechtsextreme Parteien und Gruppierungen, die Naturschutz mit "Heimatschutz" gleichsetzen, um so an gesellschaftliche Diskurse anzudocken und ihre Ideologie zu verbreiten. Um mehr über diese Thema zu erfahren und sich mit anderen jungen Menschen und Jugendorganisationen von Naturschutzverbänden auszutauschen, fand am zweiten Septemberwochenende 2024 die Jahresaktion des Jungen Forums zum Thema „Deckmantel ‚Heimatschutz‘: Was ist rechter Naturschutz – und was das Problem?“ statt.
Bild Legende:
Tief in Diskussion beim Workshop

Am vergangenen Wochenende fand die Jahresaktion des Jungen Forums zum Thema „Deckmantel ‚Heimatschutz‘: Was ist rechter Naturschutz – und was das Problem?“ statt. Am Freitagmorgen traf sich die Gruppe im BUND Naturschutz Forum in München. Nach einer kurzen Begrüßung begann um 10 Uhr der Workshop mit der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) der NaturFreunde Deutschlands  zum Thema „Ökologie von rechts“. Der Workshop behandelte die Frage, wie rechtsextreme Ideologien in den Bereichen Natur- und Umweltschutz auftreten und welche Gefahren dies birgt. Anhand von Fallbeispielen und Diskussionen konnten die Teilnehmer*innen einen tiefen Einblick in die Instrumentalisierung von Naturschutz durch rechte Gruppen gewinnen. Am Nachmittag ging es dann gemeinsam mit der Gruppe nach Berchtesgaden, ins CVJM Aktivzentrum am Hintersee, wo wir den Abend mit lebhaften Spielerunden gemeinsam ausklingen ließen.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der historischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Mit dem Bus ging es bei nassem Schneeregen hoch auf den Obersalzberg. Hier wartete eine spannende Führung durch die durch das NS Dokumentationszentrum, die sich auf die Umweltpolitik im Nationalsozialismus konzentrierte. Die anschließende Diskussion mit der Bildungsreferentin Dr. Nadine Taucher bot tiefere Einblicke in den Naturschutz im Dritten Reich und zeigte auf, wie eng vermeintlich ökologische Bestrebungen mit der nationalsozialistischen Ideologie und ihren verbrecherischen Zielen verknüpft waren. Nach der intensiven Diskussion war Zeit für den freien Besuch vom Rest des Dokumentationszentrums und der Sonderausstellung, bei dem sich die Gruppe weiter über das Gesehene und Gelernte austauschte.

Bild Legende:
Bild Legende:

Am Sonntag stand eigentlicheeine ausgedehnte Wanderung im Nationalpark Berchtesgaden auf dem Programm, die jedoch aufgrund des unerwarteten Wintereinbruchs gegen einen Spaziergang um Hintersee und Märchenwald getauscht wurde. Auch aus dem Tal konnte die beeindruckende Natur der Region genossen werden und das Wochenende in einer entspannten Atmosphäre ausklingen. Zusammen ging es dann nachmittags zurück nach München.

Das Wochenende bot nicht nur wertvolle inhaltliche Erkenntnisse über den rechten Einfluss auf den Naturschutz, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Vergangenheit aufzuarbeiten und die Natur in einer historisch bedeutsamen Region zu erleben.

Bild Legende:
Ein Teil der Gruppe am Hintersee bei Berchtesgaden