Wintertourismus wohin?

Im globalen touristischen Wettbewerb dreht sich die Investitionsspirale. Die Kosten für Marketing, Infrastrukturen und Unterhalt steigen stetig. Dennoch sind die Logiernächte in den Alpen seit etlichen Jahren rückläufig, und zwar auch in ehemals erfolgreichen Regionen. Die Zahl der Ersteintritte der Skigebiete, die so genannten Skier Days, nimmt stetig ab, ebenso die der Aufenthaltstage. Ein Drittel bis ein Viertel der Skigebiete arbeitet defizitär.

Diese Probleme verschärfen sich mit dem Klimawandel. Bereits jetzt fällt unterhalb von 1?000 Höhenmetern übers Jahr gesehen mehr Regen als Schnee. Die Skisaison wird immer kürzer, die Schneedecke dünner. Künstliche Beschneiung verschafft nur bedingt Abhilfe: Es braucht dafür mit konventionellen, erlaubten Mitteln drei bis fünf aufeinander folgende Tage mit Temperaturen im Minusbereich – was immer seltener vorkommt. Gemäss Prognosen können in Zukunft nur mehr Gebiete über 1?800 Meter auf Skitourismus setzen.

Viele Massnahmen, die zur Anpassung an den Klimawandel getroffen werden, verstärken diesen gleichzeitig. Der Energieverbrauch etwa nimmt durch die künstliche Beschneiung exponentiell zu. Die TouristInnen tragen mit ihrer Anreise und Mobilität vor Ort stark zum CO2-Ausstoss bei. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und eine gut organisierte regionale Mobilität können Gäste nicht nur zum Umsteigen motivieren, sondern auch ein Kriterium für die Wahl der Urlaubsdestination sein.

Quellen und weitere Informationen: