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Bienokratisch, das neue Alpenenglisch

30.03.2020 / Barbara Wülser, Co-Geschäftsführerin CIPRA International
Soziokratie, Holokratie, Kollegiale Führung, Agile Selbstorganisation – zahlreiche neuartige Organisationsmodelle hat die CIPRA schon ausprobiert. Mit mässigem Erfolg. Mit der Bienokratie haben wir nun endlich eine naturnahe Organisationsform gefunden, die uns entspricht.
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Honigbienen, wie wir gelernt haben, leben in durchorganisierten Gemeinschaften und pflegen klare Rollenmodelle. Und das Beste ist: Deren Sprache ist universal, ein Tanz, den alle verstehen. Wie viele Missverständnisse hatten wir nicht schon mit unseren fünf Alpensprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Slowenisch und Alpenenglisch!

Seit wir auf Bienokratisch kommunizieren, geht es bewegt zu und her in unserem Büro in Schaan. Zugegeben, wir üben noch. Eben rumpelte es nebenan, als eine Mitarbeiterin beim Handstand die Tischlampe touchierte. Sie wollte ihrem Büronachbarn von ihrer Bergtour am Wochenende erzählen und versuchte die Hüften durchzukonjugieren. Doch die Teamsitzungen gehen uns schon sehr schnell von den Füssen, allerdings mit ein paar blauen Flecken, da wir räumlich noch nicht dafür eingerichtet sind.

Eigentlich ist Bienokratisch ganz einfach: Reden wir von den Westalpen, so stampfen wir mit den Füssen wie beim Flamenco, für den Norden praktizieren wir Schenkelklopfer und grinsen dazu, für den Osten winden wir die Hüften zum Bauchtanz, und meinen wir den Süden, so bewegen wir uns wiederholt im Kreis. Natürlich gibt es zahlreiche Kombinationen und Varianten, abhängig vom jeweiligen Aussagewunsch und der kulturellen Befindlichkeit.

Besonders die jüngeren Mitarbeitenden finden die neuen Ansätze toll, und auch die Teilnehmenden der Jugendprojekte lernen schnell dazu. Die EU hat den Mehrwert der Bienokratie erkannt und sie als neuen Schwerpunkt für Erasmus+ definiert. Klar, manche Leute schauen uns schon noch etwas schräg an. Etwa wenn wir im Ständigen Ausschuss der Alpenkonvention mit dem Rumpellauf zum Handeln auffordern oder beim Alpenraumprogramm den Hintern im Schwänzeltanz schütteln, um finanzielle Unterstützung für unsere Projekte zu beantragen.

Mit der Bienokratie sparen wir einen Haufen Geld, weil wir keine Übersetzungen mehr brauchen. Die Inhalte der SzeneAlpen vermitteln wir Ihnen fortan nicht mehr auf Papier, sondern als Tanzkurs. Die Jahresfachtagung 2020 in Frankreich wird dann der Härtetest sein: Schaffen wir es, das Publikum mit unseren getanzten Vorträgen zu fesseln? Spätestens beim Rucktanz werden alle das Tanzbein schwingen, Hulahopp!

 

Quelle und weitere Informationen: www.cipra.org/szenealpen