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Skigebietserweiterung droht gegen Alpenplan zu verstossen

24.11.2009 / alpMedia
Für die Verbindung der Skigebiete Balderschwang und Grasgehren im Oberallgäu/D läuft derzeit eine Machbarkeitsstudie. Die dafür erforderlichen Bahnen tangieren die Zone C des Bayerischen Alpenplans. Als Begründung für die geplante Erweiterung wird die enorme Aufrüstung der angrenzenden konkurrierenden Skigebiete und der Klimawandel aufgeführt.
Riedberger Horn
Bild Legende:
Die Skigebietsverbindung müsste über das Riedberger Horn durch ein wichtiges Rückzugsgebiet für Raufusshühner führen. © Thomas Frey, Bund Naturschutz
Der Alpenplan besteht seit 1972 und ist ein landesplanerisches Instrument für eine nachhaltige Entwicklung und Steuerung der Erholungsnutzung im bayerischen Alpenraum. In der Zone C besteht, abgesehen von notwendigen landeskulturellen Massnahmen wie dem Bau von Wegen für Alp- und Forstwirtschaft, ein generelles Erschliessungsverbot.
Um die geplante Skigebietsverbindung realisieren zu können, ist laut Landratsamt Oberallgäu eine Änderung des Alpenplans oder ein Zielabweichungsverfahren nötig.
Naturschutzorganisationen rufen nun den für die Landesentwicklung zuständigen Bayerischen Wirtschaftsminister in einem Schreiben auf, den Schutz der Zone C und das Konzept des Alpenplans sicherzustellen und geplanten Erschliessungen keine Zustimmung zu erteilen. Sollte das Projekt realisiert werden, wäre dies seit Bestehen des Bayerischen Alpenplans der erste Fall, in dem in die geschützte Zone C eingegriffen würde. Ein Präzedenzfall würde geschaffen, der den Sinn und Zweck des Alpenplans grundsätzlich in Frage stellt.
Quelle: CIPRA Deutschland