Ressource ist ein Fremdwort. Es leitet sich ab vom Lateinischen "resurgere", wiederauferstehen. Dieser Wortsinn ist bis heute erhalten geblieben: Unserer inneren Ressourcen richten uns nach enier Anstrengung wieder auf, wir kehren zurück zu den Quellen unserer Kraft.
Mehr noch: Der Begriff Ressource steht für die Quellen des Lebens an und für sich. Die Menschen haben sich diese tiefe Weisheit über Jahrtausende weitergegeben: Versiegen die Quellen, versiegt das Leben. Ohne Wasser gäbe es keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen. Ohne Meer wäre in früheren Zeiten ein Austausch von Waren und Wissen zwischen den Kontinenten nicht möglich gewesen. Ohne Ressourcen können wir unser Zusammenleben nicht gestalten und uns nicht wirtschaftlich entwickeln.
Immer mehr Menschen machen sich diese Einsicht zu eigen - und bringen so neue Quellen zum Sprudeln. Findige Ingenieure investieren in die Entwicklung von Technologien, die auf erneuerbare Energien aufbauen, schaffen so neue Arbeitsplätze und sorgen damit für die Zeit vor, wenn die endlichen Ölquellen versiegt sein werden. Regierungen und zunehmend auch Industrieverbände engagieren sich gegen die Zerstörung von Regenwäldern und dadurch für den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten, denn die Biodiversität ist auch eine Quelle für neue Produkte. Bäuerinnen und Bauern wissen, dass ein naturnaher Umgang mit dem Boden auf lange Sicht die Quelle eines gesicherten Einkommens ist.
Sie alle folgen dem Gedanken der Nachhaltigkeit und setzen die Erkenntnis unserer Vorfahren fort. Sie schützen und nutzen die natürlichen Ressourcen so, dass auch unseren Nachfahren die Erde als Quelle erhalten bleibt. Dieser Umgang mit unseren Lebensgrundlagen soll uns Vorbild und Verpflichtung zugleich sein. Pflegen wir also die Ressourcen und den tieferen Sinn hinter diesem Wort. Damit uns die Ressource kein Fremdwort bleibt.