CIPRA Vertretungen:

Benutzerspezifische Werkzeuge

  Suchfilter  

Weiterführende Informationen

News

CIPRA feiert 70 Jahre Alpenschutz

10.05.2022 / Maya Mathias, CIPRA International
Menschen vernetzen, Grenzen überwinden, Alpen schützen: Seit 70 Jahren setzt sich die CIPRA für ein gutes Leben in den Alpen ein. Wie könnten die Alpen der Zukunft aussehen? Anlässlich ihres Geburtstages am 5. Mai hinterfragt sich auch die CIPRA neu und zeigt verschiedene Zukunftsvisionen im aktuellen SzeneAlpen Themenheft «Die Alpen von morgen».
Bild Legende:
70 Jahre CIPRA: Am 5. Mai 2022 in Schaan/FL feiern die Gäste den Geburtstag mit Musik und Tanz. (c) Julian Konrad Photography

Palmenbewaldete Berggipfel, digitalisierte Alpendörfer, ausgestorbene Bienen: Wie könnte die Alpenregion von morgen aussehen? Der 70. Geburtstag der CIPRA ist auch Anlass, in die Zukunft zu blicken und die Vision für die nächsten Jahren zu entwerfen. «Die Herausforderungen in den Alpen sind heute mit fortschreitenden Klimawandel und dem drohenden Kollaps der Ökosysteme so gross wie nie», befürchtet Bianca Elzenbaumer. Die Co-Präsidentin von CIPRA International ist überzeugt: «Es braucht mutige Menschen, die neue, buntere und nachhaltige Visionen für die Alpen denken und umsetzen.» Ohne diese Menschen würde es die CIPRA gar nicht geben, wie ein Blick in die Geschichte zeige.

Am Anfang stand eine Vision

Flüsse umlenken oder gar einen Leuchtturm auf das Matterhorn bauen? Pläne wie diese in Frankreich und Italien sind 1952 nicht die Vision für die Alpen der Geologin Edith Ebers. Am 5. Mai lädt sie deshalb Vertreter:innen aller interessierter Länder ins bayerische Rottach-Egern, um gemeinsam internationale Richtlinien zu erarbeiten – es ist die Geburtsstunde der CIPRA. Seit 1983 hat die CIPRA ihren Geschäftssitz im geografisch alpinsten Land aller Alpenstaaten – in Liechtenstein.

Eine Vision der Zivilgesellschaft wurde zu einem verbindlichen internationalen Vertragswerk: Rund 40 Jahre informieren, überzeugen und motivieren seien nötig gewesen, bis die Alpenländer und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1991 die Alpenkonvention unterzeichneten, 1995 trat sie in Kraft. Mario Broggi, CIPRA-Präsident von 1983-1992, erinnert sich: «Wir haben eine alpine Betrachtungsweise angestossen, die nicht vor Landesgrenzen Halt macht.» Dies sei der Nährboden für weitere Initiativen im Alpenraum gewesen.

Es folgen weitere Meilensteine, die unter anderem auf das Mitwirken der CIPRA zurückzuführen sind: Die ersten Netzwerke von Städten und Gemeinden «Alpenstadt des Jahres» und «Allianz in den Alpen», welche die Alpenkonvention seit 1997 lokal umsetzen. 2000 der Verzicht auf den Bau neuer hochrangiger Strassen für den alpenquerenden Verkehr im Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention, wie zum Beispiel Autobahnen. Die Gründung des CIPRA-Jugendbeirats 2013, in dem junge Menschen seitdem Ideen einbringen und sich an der Alpenpolitik beteiligen. «Das sind nur einige der vielen Erfolge, auf die wir stolz sind», freut sich Co-Präsidentin Bianca Elzenbaumer.

Die Alpen von morgen

Lässt sich die Klimakatastrophe abwenden? Wie können die unterschiedlichen Generationen zusammen statt gegeneinander arbeiten? Warum haben wir so viele Dinge, obwohl wir nur wenige wirklich brauchen? Über diese Fragen macht sich Isabella Helmschrott Gedanken. Die 26-Jährige engagiert sich im CIPRA-Jugendbeirat für eine nachhaltigere Zukunft in den Alpen: «Oft fühlt man sich angesichts des Klimachaos und der Krisen wie Corona alleine. Im CIPRA-Jugendbeirat spüre ich: Zusammen können wir etwas bewegen.» Mit den Projekten YOALIN (Youth Alpine Interrail) und Alptick möchten sie Gleichaltrige für nachhaltiges Reisen per Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuss begeistern.

Auch die nationalen Vertretungen haben Grund zu jubeln: CIPRA Liechtenstein wurde 2021 30 Jahre alt. Dieses Jahr feiern CIPRA Italien ihr 30-jähriges und CIPRA Südtirol ihr 40-jähriges Bestehen. Zum Geburtstag veröffentlich die CIPRA die neue Ausgabe des Themenhefts SzeneAlpen «Die Alpen von morgen – 70 Jahre CIPRA», die kostenlos online zur Verfügung steht: www.cipra.org/szenealpen.