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Alpine Böden tragen entscheidend zum Klimaschutz bei. Doch sie stehen unter Druck. © Mirjam Jakob

Alpenböden sind wahre Speicherkünstler für Kohlenstoff. Aufgrund harscher Klimabedingungen und hoher Niederschlagswerte bauen Mikroorganismen in Bergregionen totes Pflanzenmaterial nur sehr langsam ab. Als Folge wuchsen über die Jahrtausende zum Teil beachtliche Humusschichten auf blankem Fels, Gletscherüberresten oder Flussschotter. Durch Bodenbearbeitung und steigende Temperaturen beginnen diese Mikroorganismen allerdings, den gespeicherten Bodenkohlenstoff wieder in CO₂ umzuwandeln, welches in die Atmosphäre entweicht.

Eine besondere Rolle spielen alpine Permafrostböden, die normalerweise ganzjährig gefroren bleiben. Aufgrund steigender Temperaturen tauen immer tiefere Bodenbereiche auf und werden für Mikroorganismen zugänglich. Diese bauen auch hier gespeicherten Kohlenstoff ab und setzen so nicht nur CO_2, sondern auch das weitaus klimaschädlichere Methan frei.

Wie viel Kohlenstoff die Alpen in Form von Permafrost speichern, ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist, in welchem Ausmass ein weiteres Auftauen der Böden den Klimawandel befeuern könnte. Forscher:innen und Naturschutzverbände fordern daher, Alpenböden in langfristige Beobachtungsprogramme aufzunehmen und sie stärker im Klimaschutz zu verankern.

CIPRA International setzt sich für eine Trendwende im Umgang mit Böden ein. In ihrem laufenden Projekt «Flächen:sparen» macht sie gute Beispiele sichtbar und erarbeitet mit Pilotregionen mögliche Lösungsansätze.

Quellen und weiterführende Informationen:

www.wsl.ch/de/newsseiten/2019/09/alpenboeden.html#tabelement1-tab2 (de, en fr, it),  alpinesoils.eu/about-soils/soil-ecosystem-services/ (de, en, fr, it, sl), www.bodenwelten.de (de)

Weitere Informationen im CIPRA-Podcast (de, fr):