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Zeltlager in den Ammergauer Alpen - Junges Forum endlich wieder unterwegs

02.09.2021 / Julian Fürholzer
Am zweiten Augustwochenende traf sich das junge Forum nach einer längeren Pause endlich auf einem Zeltplatz bei Saulgrub wieder, um gemeinsam mehr über den potenziellen Nationalpark Ammergebirge zu erfahren. Am Freitag bekamen wir Besuch von Axel Doering, samstags brachen wir gemeinsam mit Hubert Endhardt von der Initiative des Nationalparks auf, die Naturwälder in der Nähe von Schloss Linderhof näher zu betrachten. Und schließlich nutzten wir den regnerischen Sonntag, um mit einem Ranger des Naturparks Ammergauer Alpen auf das Hörnle zu steigen und mit den lokalen Problemen von Overtourismus in Kontakt zu kommen.
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Das Junge Forum mit dem Naturparkranger Thomas auf dem Vorderen Hörnle
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Der Vorteil von Öffis? Nachzügler kommen auch noch ans Ziel! (Vielleicht ist das ja der Ursprung vom Wort?)

Nach der für manche etwas holprigen Anreise am Freitagnachmittag besuchte uns Axel Döring, AK Alpen Sprecher des Bund Naturschutz, und erzählte uns zur Einführung etwas zur lokalen Entwicklung des Nationalparks. Das Ergebnis dieses Austauschs war, dass die Natur im Gebiet des Ammergebirges zwar besonders schützenwert ist, aber es wurde auch hinterfragt, ob der Nationalpark die beste Lösung ist oder ob auch ein Biosphärenreservat oder ähnliches besser geeignet ist. Nach diesem spannenden Gespräch stellte uns Rok, ein Aktivisti von Cipra Slowenien, am Lagerfeuer die unterschiedlichen Schutzstufen von der IUCN und deren Anwendung in Deutschland vor. 

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Hubert Endhardt im Gespräch mit dem Jungen Forum

Am Samstag brachen wir nach einer ruhigen Nacht schon früh auf den Weg nach Schloss Linderhof auf. Dort erwartete uns Hubert Endhardt von der Initiative für einen Nationalpark Ammergebirge. Gemeinsam mit ihm stiegen wir den Berg hinauf über die Martinswand. Auf dem Weg erzählte er uns Anekdoten über die Geschichte des Ortes und der Besonderheit der Natur vor Ort. Oben angekommen erwartete uns ein schöner Naturwald, in dem wir dann auch nochmal intensiv das Gespräch mit Hubert Endhardt suchten, um mehr über die lokalen Begebenheiten zu erfahren. So entkräftete er unterschiedliche Argumente der Nationalparkgegner, zum Beispiel würde die zukünftige Kernzone des Parks schon komplett dem Staat gehören, was keine so starken Eingriffe für die Einheimischen bedeuten würde. Nach dem Abstieg besuchten wir noch die Gärten von Schloss Linderhof.

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Im Gänsemarsch auf die Hörnle-Gipfel

Das Wetter war uns in der nächsten Nacht nicht so gut gestimmt gewesen, was uns aber nicht daran hinderte am Sonntag zum Hörnle aufzubrechen. Dort trafen wir Thomas von den Naturparkrangern. Zusammen mit ihm wollten wir uns einen der touristischeren Orte anschauen und etwas mehr mit der lokalen Bevölkerung in den Austausch treten. Auf dem Weg zum Gipfel erklärte uns Thomas die direkten Folgen von den großen Touristenströmen, die es zu jeder Tages- und Jahreszeit aufs Hörnle zieht und was die Ranger machen, um die Natur vor Ort zu schützen. Nachdem wir auf dem mittleren Hörnle angekommen waren, kehrten wir auf der Hörnlealm ein. Der Almwirt erzählte uns von seiner Arbeit und die mit dem Tourismus verbundenen Probleme. Danach bestiegen wir noch das hintere Hörnle mit einem wunderschönen Blick auf das Murnauer Moos. Dort ging Thomas nochmal besonders auf die Komplikationen eines Nationalparks mit der lokalen Bevölkerung ein und meinte zum Beispiel, dass schon viele Schutzgebiete bestehen würden, die die vielfältige und schöne Natur sichern würden.

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Beni in seinem Element - spannende Fakten über Moos & co

Abschließend lässt sich sagen, dass zwar nicht alle Einwände entkräftet werden konnte, sich jedoch ein Großteil des jungen Forums für einen Nationalpark ausgesprochen hat und niemand strikt dagegen war. Besonders erwähnenswert ist auch noch die naturfachliche Begleitung von Beni von der NAJU, der uns mit unterschiedlichen Fakten zur lokalen Fauna, Flora und mit anderen Fakten das Wochenende über unterhalten konnte.