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Die Alpen, die Batterien Europas?

30.05.2012 / alpMedia
Neue Pumpspeicherkraftwerke: Das ist die Antwort der Alpenstaaten auf die Herausforderungen der Energiewende. Zu kurz kommen dabei Naturschutz und Energieeffizienz.
Ruinaulta, Rheinschlucht
Bild Legende:
Rheinschlucht unterhalb von Ilanz/CH: Möglicher Standort für ein Wasserkraftwerk. © gali367/flickr.com
Die Rheinschlucht, Grand-Canyon der Schweiz und Landschaft von nationaler Bedeutung steht ebenfalls auf der Liste. So wie weitere 13 Standorte. Die Schweizer Regierung hat im April publik gemacht, wo neue, grosse Wasserkraftwerke gebaut werden könnten. Potential sieht der Bundesrat vor allen bei Pumpspeicherkraftwerken. Denn sie sollen genau dann "gespeicherte" Energie liefern, wenn die Sonne nicht scheint, kein Wind bläst, aber viel Strom gebraucht wird. Die Schweiz ist nicht das einzige Alpenland, das weitere Pumpspeicherkraftwerke bauen möchte.

Vom Wasserturm zum Stausee Europas
Österreich und Deutschland setzen ebenfalls auf Pumpspeicherkraftwerke, wie aus einer gemeinsamen Erklärung der drei Staaten hervorgeht. Deutschland, Österreich und die Schweiz möchten "grüne Batterie" im Herzen Europas werden. In der Schweiz sollen daher Bewilligungsverfahren für den Bau von Kraftwerken und Stromleitungen vereinfacht und beschleunigt werden. Das gilt auch in Bayern. In der im Februar beschlossenen "Bayrischen Strategie zur Wasserkraft" heisst es: Der Energieversorgung und dem Klimaschutz kommt zukünftig mehr Gewicht zu bei der Abwägung der Interessen zwischen Wasserkraft und Umweltschutz. Bayern will bis 2021 rund 17 Prozent seines Stromverbrauchs aus Wasserkraft decken. Das bedeutet, dass die Wasserkraft um 14 Prozent gesteigert werden soll.

Energiewende braucht Kulturwende
Die Energiewende gelingt nicht, wenn ein Energieträger durch einen anderen ersetzt wird, mahnt der Verein zum Schutz der Bergwelt in seiner Stellungnahme zur "Bayrischen Strategie zur Wasserkraft". "Eine Energiewende verlangt vor allem auch eine ‚Kulturwende' in unserem Umgang mit der Energie". Das bedeutet, den Konsum von Energie und von energieintensiven Waren und Dienstleistungen grundsätzlich zu ändern. Für Bayern rechnet zum Beispiel der Bund Naturschutz vor, dass bis 2030 38 Prozent des Stroms gegenüber 2010 eingespart werden könnte.
Quelle und weitere Informationen: www.stmug.bayern.de/umwelt/wasserwirtschaft , www.vzsb.de/pdf/VzSB_20120421_SN_Bayr, www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message, www.20min.ch/schweiz/news/story, www.20min.ch/schweiz/dossier/atomenergie, www.news.admin.ch/message/index