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Ideen wie Apfelbäume

01.10.2018
Wenn Cristina Dalla Torre eine Idee begeistert, möchte sie der ganzen Welt davon erzählen. Sie weiss: Ideen müssen raus und andere anstecken. Doch manchmal fehlen ihr die Worte dafür. «Diese Idee ist gut, wirklich gut. Es ist, weisst du, wie...»
Bild Legende:
Cristina Dalla Torre © Cristian Castelnuovo

Die dunklen Locken hüpfen beim Sprechen wild durcheinander, wie um ihre Worte zu bekräftigen. Die 27-jährige Italienerin forscht zu sozialen Innovationen in der Europäischen Akademie Eurac in Bozen. Wenn sie ihr warmes Lachen lacht, scheint es fast so, als wolle sie sich für ihre chaotische Art zu Artikulieren entschuldigen.

Dabei ist das ihr Weg zum Ziel und zum Erfolg. Ihre letzte Idee entsprang, als sie sich in ihrer Heimat, dem Nonstal, genauer umgeschaut hatte. Sie war entsetzt über die Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaften. Im Nonstal, bekannt für seine Apfelplantagen, wird das meiste Land intensiv bewirtschaftet und Privaten wurde in den letzten Jahrzehnten viel Bauland zu Verfügung gestellt. Dass Landwirtschaft nicht gleichbedeutend ist mit Biodiversität, weiss Cristina Dalla Torre.

Durch ihr Engagement im CIPRA-Jugendbeirat und als Vorstandsmitglied von CIPRA Italien war ihr klar, dass es für Landschafts- und raumplanerische Prozesse Zeit braucht und dass es nicht alleine geht. Für erfolgreiche, nachhaltige Veränderungen braucht es andere Menschen, gerade auch junge wie sie selber. «Jemand muss am Anfang eine Idee haben; die Idee ist aber nur dann gut, wenn man andere damit anstecken kann.»

Also hat Cristina Dalla Torre Freunde und Bekannte aus ihrem Netzwerk zusammengetrommelt. Daraus ist eine ganze Reihe an Aktivitäten entstanden, um die Biodiversität in der Regionzu fördern und die Menschen für die Beziehung zwischen Biodiversität und Landschaft zu sensibilisieren. Die Gruppe rund um die junge Wissenschaftlerin initierte zum Beispiel Schulbesuche, ein Festival der Biodiversität und ein Buch. Sie erklärt: «Eine gute Idee hat ein starkes Fundament und die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln.» So wie die Apfelbäume im Nonstal: Ein starker Stamm trägt Äste und daran können viele Früchte wachsen. Man weiss nie genau, welche Richtung sie einschlagen.

abgelegt unter: CIPRA Jahresbericht, I-LivAlps