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Der Güterverkehr gehört auf die Schiene

02.09.2020 / alpMedia
Bis Ende September 2020 wollen sich EU-VerkehrsministerInnen bezüglich einer neuen Wegekostenrichtlinie (Eurovignette Directive) für den Transitverkehr einigen. CIPRA International und das Netzwerk «iMonitraf!» fordern eine rasche Einigung zur Entlastung von Mensch und Natur.
Bild Legende:
Staus, Luftverschmutzung und Lärm: Lastwagen haben besonders im Alpenraum viele negative Auswirkungen.

Der neue Ceneri-Basistunnel im Tessin/CH beschleunigt ab September 2020 den Personen- und Gütertransport mit der Bahn. Zur Eröffnung treffen sich vor Ort die europäischen VerkehrsministerInnen für Gespräche – wohl auch über die neue Wegekostenrichtlinie im Güterverkehr. Was das Europäische Parlament bereits im Oktober 2018 in seinem ambitionierten Revisionsvorschlag für die Wegekostenrichtlinie verabschiedet hat, soll nun die deutsche EU-Ratspräsidentschaft zum Abschluss bringen. Der deutsche Verkehrsminister Scheuer brachte jedoch den Vorschlag ein, dass sogenannte Null-Emissionsfahrzeuge von jeglicher Maut befreit werden. Darauf könnten sich die EU-VerkehrsministerInnen bei ihrer Ratssitzung am 28. September 2020 einigen.

Die CO2-Differenzierung bei Mautgebühren trage auch zu den Zielen des europäischen «Green Deal» bei, dürfe aber nicht das Hauptziel der Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene zunichtemachen, wie Kaspar Schuler, Co-Geschäftsleiter der CIPRA betont: «Auch wenn die durchschnittlichen Fahrzeugemissionen dank neuer Motoren weiter sinken, muss die Maut gemäss dem Verursacherprinzip ausgestaltet sein. Lärm-, Stau- und erhöhte Infrastrukturkosten fallen auch bei abgasarmen Lastwagen an und sind ihnen zu verrechnen. Nur mit substanziellen Abgaben für alle Lastwagen entsteht ein wirksamer Umlagerungseffekt von der Strasse auf die Schiene.»

Kostenwahrheit, Erhöhung des Bergfaktors in der Wegekostenrichtlinie und keine vollständige Befreiung des emissionsfreien Schwerverkehrs von der Mautgebühr: Ein gemeinsames Positionspapier der CIPRA und des Netzwerks «iMonitraf!» bringt deren zentrale Forderungen an die Verkehrsministerien auf den Punkt.

 

Quellen und weitere Informationen:

www.cipra.org/de/positionen/eurovignetten-wegekosten-richtlinie-zeit-zum-handeln-1www.cipra.org/de/themen/alpenpolitik/brennpunkt-transit/, www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-76210.html, www.cipra.org/de/medienmitteilungen/der-gueterverkehr-gehoert-auf-die-schiene