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Wölfe bald nicht mehr streng geschützt?

08.10.2004 / alpMedia
Die schweizerische Regierung (Bundesrat) will bei der nächsten Sitzung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention (Konvention zur Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume) Ende November den Wolf von der Kategorie der "streng geschützten" Tierarten zurückzustufen in die Kategorie der "geschützten" Tierarten.
Bis auf 12 Länder, die bei der Unterzeichnung der Konvention Vorbehalte geltend gemacht hatten, sind die Wölfe in allen europäischen Staaten streng geschützt. Der Wolf würde durch eine Rückstufung europaweit nur noch den gleichen Schutz geniessen wie der Luchs. Die zuständigen Behörden hätten damit mehr Möglichkeiten, "in Schadensituationen in einen Bestand einzugreifen". Stimmt der Ständige Ausschuss der Berner Konvention dem Antrag der Schweiz zu, besteht nach Auffassung des WWF Schweiz die Gefahr, dass es zu unkontrollierten, illegalen Wolfsabschüssen kommt. Die schweizerische Regierung hofft hingegen, dass dadurch in den Berggebieten die Akzeptanz des Wolfes steigt, Nutztierhalter die von Bund und Kantonen angebotenen Herdenschutzmassnahmen vermehrt in Anspruch nehmen und das Risiko von illegalen Abschüssen sinkt. Der französische Umweltminister hat Anfang September das Abschiessen von vier Wölfen in sechs französischen Departements in den Alpen erlaubt.
Quellen und Infos: www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/medien/presse (de), www.wwf.ch/default.cfm ?contentstring=250101&spr=de 24.09.2004 (de), www.univers-nature.com/inf/inf_actualite1 (fr) 06.09.2004