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Standpunkt: Energiepolitik – Slowenien verpasst den Anschluss

14.03.2018
Es ist ein Gebot der Stunde, die Energieproduktion und den Energieverbrauch an den Kriterien der Nachhaltigkeit auszurichten. Mit dem Energiekonzept hält Slowenien an alten Rezepten fest, stellt Matej Ogrin, Präsident von CIPRA Slowenien, fest.
Bild Legende:
Ogrin Matej, Präsident CIPRA Slowenien.

Sloweniens Regierung hat ein Energiekonzept verabschiedet, das weder die Kriterien für einen Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem erfüllt, noch eine Gesellschaft vor Augen hat, die sich an Nachhaltigkeit orientiert. Es umfasst auch keine konkreten Ziele. Über das Konzept wird im Parlament noch abgestimmt.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem und damit auf die Energiepotenziale werden schlichtweg ignoriert. Insbesondere vernachlässigt das Konzept die geänderte Dynamik der Verfügbarkeit von Wasserressourcen. Wasser ist indes heute bei konventionellen Arten der Energiegewinnung von ausschlaggebender Bedeutung.

Das Konzept fusst darauf, dass der Verbrauch von fossilen Brennstoffen durch die Nutzung von Atomenergie reduziert wird. Dies widerspricht den Grundsätzen einer umfassenden Nachhaltigkeit. Klimaschutzmassnahmen dürfen für den Preis höherer Risiken für Mensch und Umwelt nicht durch mehr Atomkraft erkauft werden.

Das Konzept regt nicht zu einer effizienten Energienutzung an. So ist zum Beispiel die Elektrifizierung des Verkehrs vorgesehen, nicht aber die notwendige Erhöhung der Energieeffizienz in der Mobilität. Nötig wäre etwa, Systeme des öffentlichen Personenverkehrs weiterzuentwickeln oder über einen geänderten Lebensstil eine Reduktion von Mobilitätsbedürfnissen anzustreben.

Sollte das Parlament das Energiekonzept bestätigen, versäumt Slowenien die Gelegenheit, sich als kleiner Staat mit einer agilen Wirtschaft und einem nachhaltigen Energiesystem für die Zukunft zu rüsten. Es ist dessen Pflicht, seinen Anteil für die Umgestaltung der Alpen in eine energetisch nachhaltige Region zu leisten.