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Vision: Paradies mit Ablaufdatum

03.06.2022
«Die Bewohner:innen der Alpen kommen bald an die Grenzen von Schutz- und Anpassungsmöglichkeiten.»
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Madeleine Rohrer © Madeleine Rohrer

Die Alpen waren seit Jahrhunderten Sehnsuchtsort. Sie bieten – neben der faszinierenden Natur, dem angenehmen Klima und der identitätsstiftenden Kulturlandschaft – schier unbegrenzte Ressourcen wie Wasser und damit erneuerbare Energien. Immer noch in der Gegenwart, d.h. in den nächsten wenigen Jahren, wird es sich entscheiden, wie lange die Alpen noch Ort der Sehnsucht und der Zuflucht bleiben werden. Denn schon heute entziehen uns Hitze, Dürren und der langsame, aber konstante Anstieg des Meeresspiegels sowie der Kampf um Ressourcen die Lebensgrundlage. Der Zuzug von Menschen, unter anderem von den Küstengebieten Asiens, auf der Suche nach einem neuen Zuhause wird unsere Gesellschaft in der Zukunft an Belastungsgrenzen bringen. Eine weitere Erwärmung des Weltklimas führt auch  in den Alpen zu immer extremeren und häufiger auftretenden Stürmen, ähnlich wie der Orkan Vaia im Herbst 2018, und zu Starkniederschlägen mit Muren und Überschwemmungen. Die Bewohner:innen der Alpen kommen bald an die Grenzen von Schutz und Anpassungsmöglichkeiten. Die Alpen werden am Ende dieses Jahrhunderts keine Insel der Seligen mehr sein. Die sich verschärfende Klimakrise trifft auch den Sehnsuchtsort Alpen – und wird die Gesellschaft auf den Kopf stellen.

Madeleine Rohrer ist Geschäftsführerin von CIPRA Südtirol. Von 2015 bis 2020 war sie Stadträtin für Mobilität, Stadtplanung und Umwelt in Meran/I.

abgelegt unter: 70 Jahre CIPRA, SzeneAlpen