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Publikation

Deutschlands Forstwirtschaft auf dem Holzweg

Erscheinungsjahr2009
HerausgeberBund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Bundesgeschäftsstelle
Internet: http://www.bund.net/
Seitenanzahl57
Sprachede
Bezughttp://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen
Seiten57
Naturnahe Laubwälder, insbesondere Buchenwälder, sind das flächenmäßig bedeutendste Naturerbe, das Deutschland zu bewahren hat. Aufgrund verschiedener historischer Entwicklungen wurde die Waldfläche in Deutschland auf etwa ein Drittel der Landesfläche zurückgedrängt und die ursprünglichen Laubwälder in Nadelholzforste umgewandelt. Die heutigen Wälder werden fast auf der gesamten Fläche mehr oder weniger intensiv bewirtschaftet. Nur 0,5 Prozent der Wälder unterliegen keiner forstlichen Nutzung.

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat, die Waldbesitzerverbände und die staatlichen Forstverwaltungen behaupten, die derzeit praktizierte Waldwirtschaft genüge den gesetzlichen und naturschutzfachlichen Anforderungen. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen dies. Demnach sind viele Tier- und Pflanzenarten, die auf alte, naturnahe Wälder beziehungsweise Naturwälder als Lebensraum angewiesen sind, durch die Waldwirtschaft der Gegenwart und der Vergangenheit bereits ausgestorben oder gefährdet. Immer wieder berichten Kreis- oder Ortsgruppen des BUND oder anderer Naturschutzverbände von schwerwiegenden Eingriffen und Schäden in deutschen Wäldern durch die Forstwirtschaft. Betroffen sind oftmals alte und ökologisch wertvolle Laubwälder, sehr häufig auch in Schutzgebieten.

Mit dem Schwarzbuch Wald möchte der BUND der Öffentlichkeit und insbesondere den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung die derzeitigen Defizite in der deutschen Forstwirtschaft aufzeigen. Am Beispiel von 15 Fallstudien aus elf Bundesländern verdeutlicht der BUND, dass es länderübergreifend ähnliche Fehlentwicklungen gibt.