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Richtiger Umgang mit Problembären

08.07.2015 / alpMedia
Leben Mensch und Bär im gleichen Gebiet, kommt es zwangsläufig zu Begegnungen und auch zu Konflikten, so kürzlich im Trentino. Was in solchen Fällen zu tun ist, weiss ein Bericht der EU-Umweltkommission.
Bild Legende:
Was tun, wenn ein Bär zum Problembär wird? Internationale ExpertInnen geben Rat. © Rudolpho Duba / pixelio.de

Nahe der italienischen Alpenstadt Trient wurde kürzlich ein Jogger mit Hund von einem Bär angegriffen. Behörden und Umweltorganisationen sind sich einig, dass das Vorkommnis untersucht und je nach Ergebnis gehandelt werden muss. Hilfestellung für solche Fälle bietet die Umweltkommission der Europäischen Union mit ihrem Bericht «Defining, preventing, and reacting to problem bear behaviour in Europe».

Ausgehend von Erfahrungen mit Konflikten und Managementvorgaben aus verschiedenen Ländern haben über 30 europäische ExpertInnen – darunter einige Mitglieder der Plattform Wildtiere und Gesellschaft der Alpenkonvention – gemeinsam Empfehlungen formuliert. Je nach spezifischem Fall machen sie Vorschläge für den Umgang mit dem Tier, mit der Umgebung und für die Kommunikation mit den betroffenen Menschen.

Die Plattform der Alpenkonvention berücksichtigt den Bericht bei ihren Arbeiten für ein alpenweit abgestimmtes Bären-Management. Sie wird der Alpenkonferenz in 2016 auch Management-Richtlinien für Wolf und Luchs vorlegen. Kürzlich wurde ausserdem eine alpenweite Expertengruppe für Bären eingerichtet.

Der angrifflustige Bär im Trentino ist inzwischen «zur Fahndung» ausgeschrieben: Die Provinz Trient hat eine Verordnung erlassen, wonach der Bär eingefangen oder eventuell auch getötet werden soll.

Quellen: http://www.wwf.it/?16380 (it), http://www.orso.provincia.tn.it/novita/pagina256.html (it), http://ec.europa.eu/environment/nature/conservation/species/carnivores/pdf/pa_bear_problem%20bear%20pilot%20action%202015.pdf (en), http://www.alpconv.org/de/organization/groups/WGCarnivores/default.html